ZusammenfassungFür eine erfolgreiche Behandlung von Patienten mit Ulcus cruris ist es essentiell, die zugrundeliegende Ätiologie zu klären und, wenn möglich, eine kausale Therapie einzuleiten. Begleitend ist die an den Phasen der Wundheilung orientierte Wundbehandlung, meist in Verbindung mit einer Kompressionstherapie, die Therapie der Wahl. Der Stellenwert der systemischen Therapien wird in Abhängigkeit der zugrundeliegenden Genese sehr unterschiedlich und oft kontrovers beurteilt. In diesem Übersichtsartikel werden die aktuellen Aspekte der systemischen medikamentösen Therapien für Patienten mit Ulcus cruris bei den häufigen Genesen chronische venö-se Insuffizienz, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Livedovaskulopathie, Vaskulitis, Necrobiosis lipoidica, Calciphylaxie und Pyoderma gangraenosum differenziert vorgestellt und kritisch diskutiert.Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es sich bei vielen der hier vorgestellten Therapien um einen Off-Label-Use handelt. Bei den häufiger vorkommenden Wundarten wie beispielsweise Ulcus cruris venosum, mixtum und arteriosum sind Medikamente für die Therapie zwar hoffnungsvolle Optionen, bisher aber in der Regel kein Behandlungsstandard. Im Gegensatz hierzu haben systemische Therapien bei den anderen hier vorgestellten Krankheitsbildern eine meist zentral wichtige Bedeutung. Es sind in erster Linie immunmodulierende und rheologisch wirksame Medikamente, die eingesetzt werden, um die Wundheilung zu beschleunigen.
SummarySuccessful management of patients with leg ulcers requires identification of the underlying etiology, with subsequent initiation of causal treatment, if feasible. Supplementary measures of first choice include stage-adjusted wound treatment, usually combined with compression therapy. The significance of systemic drugs has been the subject of controversial debate, depending on the underlying cause of the condition. The present review article is therefore meant to highlight current aspects of systemic drug therapies for the treatment of leg ulcers associated with chronic venous insufficiency, peripheral arterial disease, livedoid vasculopathy, vasculitis, necrobiosis lipoidica, calciphylaxis and pyoderma gangrenosum.In summary, the majority of therapeutic options presented herein are used off-label. While systemic drugs are promising options for the more common types of wounds such as venous, mixed or arterial leg ulcers, they do not represent the