Journalismus ist ein genuines Medien- und Öffentlichkeitsphänomen in der Gesellschaft. Dies spiegelt sich auch in der Fülle der disziplinären Perspektiven, die für seine Erforschung fruchtbar gemacht werden können. Was heißt es vor diesem Hintergrund, von interdisziplinärer Journalismusforschung zu sprechen bzw. in welcher Weise zeigt sich eine solche in der wissenschaftlichen Praxis? Und auf welche Herausforderungen eines sich kontinuierlich wandelnden Journalismus, in dem auch selbst mehr und mehr die Rede von interdisziplinärem Arbeiten ist, reagiert sie? Im Lichte dieser Fragen beschäftigen wir uns zunächst mit Wandel als Konstante im Journalismus und einer „neuen Interdisziplinarität” zu seiner Erforschung unter den Bedingungen und Folgen der Digitalisierung. Im Anschluss beleuchten wir den integrativen Charakter der Journalismusforschung und ihre inter- und transdisziplinären Perspektiven. In diese Rahmung ordnen wir die Beiträge des Themenhefts ein. Wir plädieren für eine „ent-disziplinierte Journalismusforschung”, die ihre Stärken mehr und mehr auch in inter- und transdisziplinäre Forschung zum Journalismus und seiner Rolle in der Gesellschaft einbringt und schließen mit einem Überblick über die Beiträge des Themenhefts, die interdisziplinäre Journalismus-Forschungs-Praxis aus ganz unterschiedlichen Perspektiven behandeln.