Welche Transformationen durchläuft ein in der Klimaforschung gewonnenes Wissen, um in ein gesellschaftliches Problem politischer Tragweite überführt zu werden? Um besser zu verstehen, wie ein neues Umweltbewusstsein sozial hergestellt wird, lohnt es sich die Arbeit jener sozialen Bewegungen zu untersuchen, die mit ihrer Praxis Einfluss auf die Deutung der Klimakrise ausüben. Der vorliegende Artikel widmet sich daher Formierungsprozessen von Klimaprotesten am Beispiel der Auseinandersetzung um die Zukunft des Hambacher Forsts. Dabei wird argumentiert, dass es weniger die am Protestbeteiligten Organisationen sind, die für den Bewegungsaufbau eine zentrale Rolle spielen, sondern niedrigschwellige integrative Versammlungsformate. Am konkreten Beispiel des Hambacher Forstes wird auf die Bedeutung der monatlichen Waldspaziergänge eingegangen. Diese sind in der Lage, Kommunikationsbarrieren abzubauen und durch den direkten Kontakt zwischen verschiedenen Akteur*innen ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen.