Zusammenfassung: Die Vorauserkundung der geologischen Bedingungen vor der Ortsbrust stellt noch immer eine Herausforderung im Tunnelbau dar und bedarf zusätzlicher Forschung, um die derzeit existierenden Methoden zu erweitern und verbessern. Allerdings gestaltet sich diese Weiterentwicklung auf aktiven Tunnelbaustellen oft schwierig, da sie mit einer Behinderung der Vortriebsarbeiten verbunden ist. Das neu errichtete Zentrum am Berg bietet eine Möglichkeit, diesem Problem zu begegnen. Die maßstäbliche Großforschungsanlage in Eisenerz bietet Raum, um solche Experimente in einer realen Umgebung durchzuführen. Die ersten Daten (Refraktionstomographie, passives seismisches Monitoring, Bohrlochradar) wurden bereits vortriebsbegleitend erhoben. Um die Mächtigkeit der plastischen Zone festzustellen, wurden Bohrlochradarmessungen an zwei radialen Messquerschnitten sowie Refraktionstomographien an zwei Abschnitten entlang der Tunnelwand aufgenommen. Für die Korrelation petrophysikalischer und geotechnischer Parameter wurden darüber hinaus Laborversuche durchgeführt. Das passive seismische Monitoring wurde während des konventionellen Vortriebs eingesetzt, um die Signale der einzelnen Arbeitsschritte zu analysieren und die Eignung des Bohrsignals als seismische Quelle näher zu beleuchten.