Die 56. Bürgenstock-Konferenz unter dem Vorsitz von Alois Fürstner (Max-Planck-Institut für Kohlenforschung) brachte mehr als hundert Wissenschaftler aus der ganzen Welt in Brunnen (Schweiz) zu einem fünftägigen, lebhaften wissenschaftlichen Austausch zusammen. Nicht nur das hohe Niveau aller Beiträge, die ausführlichen Diskussionen im Anschluss an jeden Vortrag und die Mischung von jungen und erfahrenen Teilnehmern aus Industrie und Wissenschaft, sondern auch der außergewöhnliche Veranstaltungsort mit Blick auf den Vierwaldstättersee verleihen dem Treffen seinen einzigartigen und unvergesslichen Charme. Eine der vielen Aufgaben des Präsidenten und der Mitglieder des Organisationskomitees, Fabrice Gallou, Cristina Nevado, Francesca Paradisi, Maud Reiter, Thomas Ward und Jérôme Waser, war es, die zahlreichen Traditionen der Konferenz zu bewahren. Auf dem Bürgenstock darf jeder Wissenschaftler nur einmal in seinem Leben vortragen, 1 die Liste der Redner und Teilnehmer wird bis zum Beginn der Konferenz geheim gehalten, und alle Teilnehmer bleiben während der gesamten Dauer der Konferenz. Ein zusätzliches Highlight in diesem Jahr war, dass Andreas Pfaltz (Universität Basel), der Ehrengast des aktuellen Präsidenten und selbst ehemaliger Bürgenstock-Präsident, während der Tagung seinen Geburtstag feierte. Nach der Begrüßungsrede von Alois Fürstner begann die Konferenz mit einem Abendvortrag von Tanja Gaich (Universität Konstanz). Sie diskutierte die Totalsynthese von Cantaxpropellan, einem Naturstoff mit Taxankern, der drei zusätzliche transannulare CÀ C-Bindungen enthält (Abbildung 1). [1] Nach einer ausführlichen Erläuterung der erfolgreich entwickelten Synthese ihres Teams, ging sie auf die gelernten Schlüsselaspekte der erfolgreichen Synthese ein, wie z. B. den Einfluss von Schutzgruppenstrategien oder auch der Konfiguration der verschiedenen chiralen Zentren auf die Konformation der polyzyklischen Zwischenproduk-[*] Dr. A. Gómez-