Zusammenfassung
Arbutus unedo L., der (Westliche) Erdbeerbaum, ist im Mittelmeerraum
weit verbreitet. Die Blätter werden seit der Antike arzneilich
aufgrund ihrer adstringierenden Wirkungen zur Behandlung von Diarrhoe und
als Gurgelmittel verwendet. Zudem ist die traditionelle Verwendung der
Blattdroge als Harnwegsdesinfizienz und als antientzündliches,
antidiabetisches und antihypertensives Agens bekannt. Phytochemische
Untersuchungen führten zur Isolierung von Arbutin und seinen
Derivaten, zu einem breiten Spektrum an phenolischen Substanzen,
u. a. an Gerbstoffen und Flavonoiden, sowie zu Iridoiden und einer
wasserdampfflüchtigen Fraktion. Moderne In-vitro-Untersuchungen
belegen antimikrobielle, antioxidative, antiinflammatorische und
kardiovaskuläre Wirkungen für die Blattdroge. Bisher liegen
noch keine klinischen Studien zur Wirksamkeit der Blattdroge
und/oder zu Zubereitungen daraus vor.