Morgenkreise, verstanden als ein morgendlich, regelmäßig stattfindendes Zusammenkommen der Gesamtheit einer Kindertageseinrichtungsgruppe, können als alltägliches pädagogisches Setting beschrieben werden. Trotz der enormen Verbreitung dieser wiederkehrenden Routine findet sich kaum Forschung über Struktur, Inhalte und Ziele des Morgenkreises. Internationale Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Morgenkreis ein geeignetes (Interventions-)Setting sein kann, um aus dieser alltäglichen Situation eine Bildungs- bzw. Lernsituation zu schaffen. Die Strukturierung und Inhalte dieses pädagogischen Settings sind Gegenstand der vorliegenden Studie. Insgesamt wurden 28 Morgenkreise beobachtet und die zuständigen pädagogischen Fachkräfte nach ihren Einstellungen und beabsichtigten Zielen bei der Durchführung befragt. Die Analysen deuten darauf hin, dass Morgenkreise eine bestimmte Struktur aufzeigen, insbesondere sprachliche Aktivitäten wie Erzählrunden oder das Abzählen der anwesenden Kinder sind feste Bestandteile des Ablaufs. Insgesamt zeichnen sich die befragten pädagogischen Fachkräfte durch hohe positive Einstellungen gegenüber dem Morgenkreis aus, sie leiten diesen gerne und sehen ihn ebenso als wichtigen Bestandteil des Kita-Alltags an. Die verfolgten Ziele reichen vom kindlichen Sprachanlass bis zur Stärkung des Gruppengefühls. Die Ergebnisse werden diskutiert und praktische Implikationen herausgestellt.