Zusammenfassung Der Beitrag stellt ein Weiterbildungskonzept für formal Nichtqualifizierte als heterogene Zielgruppe in der industriellen manuellen Montage vor. Auf Grundlage einer arbeitswissenschaftlichen Analyse der Erwerbsarbeit wird ein gestaltungsorientiertes Lernkonzept vorgestellt, das arbeitsintegriert eingesetzt wird. Die Nutzung der Autorensystemmethode ermöglicht es, den Arbeitsprozess mit einem Lernprozess der Videotutorialerstellung zu überlagern und dadurch die Arbeitsprozessgestaltung zu reflektieren. Basierend auf der didaktischen Leitidee der reflexiven Handlungsfähigkeit wird die Vorgehensweise von der Arbeitsanalyse bis zur Ausgestaltung der konkreten Lehr-Lern-Arrangements aufgezeigt. Die Ergebnisse der Evaluation mit Hilfe einer Kompetenzbilanzierung und Bewertung der Tutorials als Arbeitsergebnisse zeigen die Unterschiede in der heterogenen Zielgruppe und Verbesserungsmöglichkeiten auf. Praktische Relevanz: Der Beitrag zeigt eine arbeitsprozessbegleitende Kompetenzbilanzierung, welche für Zertifizierungen genutzt werden kann. Daneben wird ein Best-Practice-Beispiel für die Umsetzung von arbeitsprozessintegriertem Lernen erläutert, welches auf viele innerbetriebliche Prozesse von produzierenden Branchen übertragen werden kann. Das Konzept ermöglicht Lernen direkt am Arbeitsplatz und fördert Prozessverständnis, welches im kontinuierlichen Verbesserungsprozess von hoher Relevanz ist.