Zusammenfassung
Einleitung Schwere psychische Erkrankungen sind mit besonderen Belastungen und Risiken für die Betroffenen und deren Angehörige verbunden. Psychosoziale Therapien sind eine zentrale Säule der Behandlung.
Material & Methoden Im Update der S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ werden auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Evidenz und strukturierter Konsensfindung in einem repräsentativen Leitliniengremium umfassende Empfehlungen zur psychosozialen Behandlung gegeben.
Ergebnisse Das Update der Leitlinie umfasst 33 Empfehlungen und 12 Statements in den Bereichen der System- und Einzelinterventionen (z. B. zu Arbeit, Wohnen und Psychoedukation) sowie zu Ansätzen der Selbsthilfe (z. B. zu Selbstmanagement und Peer-Arbeit) sowie zu Aspekten, die die Ausrichtung des täglichen Handelns aller Beteiligten umfassen (z. B. zu Recovery). Ein sogenanntes Matrixkapitel wird den Besonderheiten des deutschen Versorgungssystems gerecht.
Diskussion Es liegt international umfassende wissenschaftliche Evidenz zu verschiedenen psychosozialen Interventionen vor, die Chancen auf eine verbesserte soziale und berufliche Teilhabe für Betroffene eröffnet. Die Implementierung von Leitlinien ist ein wichtiges Entwicklungsfeld, um das Wissen und die Empfehlungen praxiswirksam werden zu lassen.