Die nicht invasive Positivdruck-Beatmung hat in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung vollzogen. Dies betrifft sowohl den Einsatz in der Akut-bzw. Intensivmedizin als auch die außerklinische Beatmung. Dieser Artikel gibt den aktuellen Stand wieder, stellt aber neuere Aspekte, auch aus der kürzlich erschienenen S3-Leitlinie zur akuten respiratorischen Insuffizienz, in den Vordergrund.
Pathophysiologie und Therapieprinzipien der respiratorischen InsuffizienzFunktionell betrachtet besteht das respiratorische System aus dem Organ Lunge, als der eigentlichen gasaustauschenden Funktionseinheit, und der sogenannten Atempumpe (Atemzentrum, Nerven, oraxwand und Atemmuskulatur), welche die Ventilation gewährleistet. Während eine isolierte Störung auf pulmonaler Ebene vor allem eine arterielle Hypoxämie und -aufgrund kompensatorischer Hyperventilation -o erniedrigten Kohlendioxidpartialdruck (PaCO 2 ) zur Folge hat, resultiert bei einer Atempumpeninsu zienz (ventilatorische Insu zienz) vordergründig ein Anstieg des PaCO 2 und eher begleitend eine Hypoxämie. Die ausschließliche Hypoxämie kann bis zu einem gewissen Grad durch ein verbessertes Sauersto angebot (z. B. Sauersto gabe) kompensiert werden kann. Demgegenüber erfordert die Atempumpeninsu zienz vorrangig eine Unterstützung der Ventilation durch Beatmung, die invasiv (Endotrachealtubus, ggf. Trachealkanüle) oder eben auch nicht invasiv (z. B. Beatmungsmaske) erfolgen kann.