ZusammenfassungDer direkte Block (engl. „ball screen“, meist als Pick & Roll mit Abrollen des Blockstellers zum Korb ausgeführt) besitzt seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert im Leistungsbasketball und wird in Positions- und Schnellangriffen gegen Mann-Mann- sowie Ball-Raum-Verteidigungsvarianten eingesetzt. Die vorliegende Studie analysiert die Häufigkeiten und Erfolgsquoten direkter Blocks zur Vorbereitung finaler Abschlusshandlungen und als direkte Abschlusshandlung anhand einer Zufallsstichprobe der Hauptrundenspiele der easyCredit Basketball Bundesliga 2017/18. Insgesamt 2555 Angriffssequenzen wurden mit einem an Remmert angelehnten Kategoriensystem mit Hilfe der Spielanalysesoftware utilius vs® detailliert beschrieben und quantitativ ausgewertet. Mit 19,9 % der Abschlusshandlungen und 26,4 % der vorbereitenden Abschlusshandlungen ist der quantitative Anteil der Blocks im Vergleich zu aktuellen internationalen Studien (siehe „Problemstellung“) niedrig. Die Erfolgsquote liegt jedoch mit durchschnittlich 1,22 Punkten pro Angriffsversuch (PPA) höher als die 1,16 PPA der 1‑gegen-1-Abschlüsse. 86,7 % der direkten Blocks zum Angriffsabschluss werden als aktive Blocks gestellt und sind mit 1,25 PPA überdurchschnittlich erfolgreich. Das Über-den-Block-Gehen und Switch sind die häufigsten Verteidigungsvarianten gegen direkte Blocks, erstere ist mit nur 1,08 zugelassenen PPA deutlich erfolgreicher. Die häufigste offensive Lösung im direkten Block ist der Wurf des Ballbesitzers, der mit 1,13 PPA jedoch nur mäßig lukrativ ist. Durchbruch und Abrollen sind mit 1,28 und 1,31 PPA effektiver. Gewinnerteams erzielen durchschnittlich 1,33 PPA aus direkten Blocks zum Angriffsabschluss, Verliererteams nur 1,10 PPA. Sie sind damit deutlich effektiver und verteidigen erfolgreicher.