In den letzten zehn Jahren gab es eine intensive Forschungstätigkeit auf dem Gebiet anorganischer Materialien mit offenem Grundgerüst, zum Teil motiviert durch deren mögliche Anwendungen in der Katalyse und in Sorptionsund Trennprozessen. [1] Aluminiumsilicate und Aluminiumphosphate mit offenen Architekturen sind seit einiger Zeit bekannt, verschiedene anorganische offene Gerüststrukturen, besonders Phosphate, wurden jedoch erst vor kurzem mit einer breiten Palette von Metallen hydrothermal in Gegenwart von strukturdirigierenden Aminen synthetisiert. [2] Trotz der Fortschritte ist man allerdings noch nicht in der Lage, die Bildung einer solchen Vielfalt offener Metallphosphat-Gerüststrukturen befriedigend zu erklären. Im Falle von Aluminiumphosphaten wird vorgeschlagen, daû lineare Ketten von eckenverknüpften Metallphosphat-Einheiten schrittweise zu Leiter-, Schicht-und dreidimensionalen Strukturen umgewandelt werden. [3] Bei Zinnphosphaten vermutet man, daû Viererringe der Metallphosphate sich zu gröûeren Ringen umlagern, aus denen dann Schicht-und andere komplexe Strukturen entstehen. [4] Die Vielfalt der Strukturen, die in einem gegebenen Metallphosphat-System gebildet werden, und zwar oft mit demselben Amin, könnte durch die geringen Energiedifferenzen zwischen ihnen oder durch kinetische Kontrolle der Reaktionen hervorgerufen werden; die genaue Rolle der Amine ist jedoch bislang nicht vollständig verstanden, es gibt lediglich einige Hypothesen. [5] Wir halten es für sehr wichtig, zu verstehen, wie die ersten Ketten oder Schichten von Metallphosphaten gebildet werden, und untersuchten daher, ob ein stabiles Reaktionsintermediat, das im Verlauf der Hydrothermalsynthese entsteht, eine Schlüsselrolle spielt und, falls ja, ob dieses Intermediat unmittelbar zur Bildung neuartiger Metallphosphate eingesetzt werden kann.Bei der Hydrothermalsynthese offener Metallphosphat-Gerüste isolierten wir als weitere Produkte einige Aminphosphate. Erste Experimente ergaben, daû Aminphosphate unter Hydrothermalbedingungen bei Abwesenheit zusätzlicher Phosphorsäure mit Metallionen zu offenen Metallphosphat-Gerüsten reagieren. Dies deutete darauf hin, daû Aminphosphate bei der Bildung offener Gerüststrukturen tatsächlich als Intermediate fungieren könnten. Es ist zwar bekannt, daû Aminphosphate als Nebenprodukte der Synthese von Metallphosphaten auftreten, [6] wegen ihrer hohen Wasserlöslichkeit und da man sich zumeist auf weniger lösliche kristalline Produkten konzentriert wurden sie jedoch üblicherweise nicht beachtet. Aminphosphate können durch die Reaktion von Aminen mit Phosphorsäure unter normalen Bedingungen in einem geeigneten Lösungsmittel leicht her-Liganden 2,5-(2-Pyridyl)-1,3,4-oxadiazol (bpod). [5a] Von diesem Molekül ist bekannt, daû es sich bei tieferen pH-Werten leicht aus bptz bilden kann, was man bei Reaktionen mit dem bptz-Liganden berücksichtigen muû.[7] J. T. Hupp, Coord. Chem. Rev. 1998, 171, 221. [8] Kristallstrukturanalyse von [Ni 4 (bptz) 4 (MeCN) 8 ][BF 4 ] 8´4 CH 3 CN bei 173(2) K: C 72 H 68 N 36 B 8 ...