Das Verfahren des Sprühkompaktierens ermöglicht die Herstellung von Stählen mit makroskopisch seigerungsfreier, homogener und isotroper Struktur. Allerdings weisen sprühkompaktierte Stähle im gesprühten Urzustand einige nachteilige Eigenschaften auf: Zum einen existiert im Randbereich eine Zone erhöhter Porosität, zum anderen liegt verhältnismäßig grobes Korn vor. Daher wurde untersucht, inwieweit ein Warmwalzen nach dem Sprühkompaktieren das Gefüge positiv beeinflussen kann. Hierbei kam ein Wälzlagerstahl 100Cr6 zum Einsatz. Es zeigte sich, dass das sprühkompaktierte Gefüge vollständig in ein homogenes, ungerichtetes und feinkörniges perlitisches Gefüge ohne Restporositäten überführt werden kann. Um das Festigkeitspotenzial eines solchen Werkstoffs zu prüfen, wurde er bainitisiert. Anschließend wurden sowohl Zugversuche als auch Dauerfestigkeitsuntersuchungen durchgeführt. Um die Ermüdungsproben in unterschiedlichen Orientierungen den gewalzten Stangen entnehmen zu können, war aufgrund der begrenzten Abmessungen des gewalzten Halbzeugs die Entwicklung einer speziellen Kleinprobe erforderlich.