Im Zeitraum von August 1991 bis September 1992 wurde bei 62 Patienten mit den Verdachtsdiagnosen HÖrsturz (22 Patienten), HÖrsturz mit verstibulÄrer Beteiligung (16 Patienten), Neuropathia vestibularis (13 Patienten), Morbus MÉniÈre (6 Patienten) und idiopathische Fazialisparese (5 Patienten) an unserer Klinik Liquor lumbal abgenommen. 15 dieser 62 Patienten zeigten auffÁllige Liquorbefunde, und zwar EiweisserhÖhungen (12 Patienten), oligoklonale Banden (8 Patienten) und Pleozytosen (5 Patienten). Bei 5 von diesen 15 Patienten konnte eine Infektion durch Borrelia burgdorferi, Toxoplasma gondii, Herpes-simplex-Virus, Varizellazoster-Virus oder Zytomegalie-Virus im Serum und in 3 Fallen auch im Liquor nachgewiesen werden. In diesen wie auch in 2 weiteren Fallen (Enzephalomyelitis disseminata und systemischer Lupus erythematodes) musste die Verdachtsdiagnose im wesentlichen aufgrund des pathologischen Liquorbefundes korrigiert werden. Die Therapie bestand im Fall der Borreliose in einer intravenÖsen Penizillingabe, bei den restlichen Patienten in einer intravenÖsen Kortikoidmedikation in absteigender Dosierung. Die pathologischen Befunde waren darunter rasch rÜcklÄufig. Die Rate des postpunktionellen Kopfschmerzes konnte dank Verwendung von feinlumigen KanÜlen gering gehalten werden. Eine 3stÜndige Flachlagerung nach der Punktion hat sich als ausreichend erwiesen.