Zusammenfassung
Der Beitrag bezieht die aktuelle schwedische Bibliotheksdebatte auf die europaweit entfachte Diskussion zur Verteidigung und Stärkung der Demokratie. Im Zuge der Kritik an Habermas’ Öffentlichkeitskonzept, dessen frühe Version von homogenisierenden Vorstellungen geleitet war, wird nun versucht, demokratische Prozeduren und Repräsentationsweisen ausgehend von divergierenden Überzeugungen (Dissens) und länger anhaltenden Konflikten neu zu fassen. Der demokratiesichernde Auftrag – nicht nur – der schwedischen Bibliotheken zeichnet sich dadurch aus, in Krisen- und Konfliktlagen Informationen und Orientierungswissen bereitzustellen, ein sicherer öffentlicher Raum zu sein und sowohl das Personal als auch die Anwendenden mit Ressourcen auszustatten, die ihnen jederzeit ermöglichen, gesprächsbereit und handlungsfähig zu bleiben.