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ZusammenfassungZu glauben, das diabetische Fußsyndrom (DFS) sei nur eine Wunde am Fuß eines an Diabetes erkrankten Menschen, verkennt die Komplexität und Tragweite dieser multifaktoriellen Komplikation einer Diabeteserkrankung. Das DFS geht mit relevanten Einschränkungen bis hin zu Amputationen und reduzierter Lebenserwartung für die Betroffenen sowie einem hohen Ressourcenverbrauch für unser Gesundheitssystem einher. Komplizierte Verläufe und auch Amputationen können signifikant reduziert werden, wenn die Patienten ohne Verzögerung spezialisierten interdisziplinären Behandlungsteams zugeführt werden. Vor der Therapie steht die Diagnose – vor Behandlungsbeginn sollten stets 2 Fragen beantwortet werden: Die nach der Ursache des aktiven diabetischen Fußulkus (DFU; Bedingung) und die nach dessen Lokalisation (Auslöser). Eine Wundbehandlung beim DFS muss stets in ein strukturiertes Diagnose- und Behandlungskonzept eingebettet sein. Dafür bieten IRBESA-PP (Infektionsmanagement, Revaskularisierung, Begleiterkrankungen, Entlastung, stadiengerechte Wundbehandlung, [Grenzzonen-]Amputation, Physiotherapie und psychosoziale Unterstützung, Prävention inklusive Podologie) und das Entitätenkonzept eine geeignete konzeptionelle Grundlage. Dabei ist von essenzieller Bedeutung, dass sämtliche an der Behandlung Beteiligten verstehen und verinnerlichen, welche konkreten Auswirkungen der neuropathiebedingte Verlust schützender sensibler Empfindungen („loss of protective sensations“ [LOPS]) im Behandlungsalltag hat: Aufgrund der neuropathischen Defizite fehlt eine schützende schmerzreflektorische Schonhaltung. Die Patienten laufen im wahrsten Sinne des Wortes in ihre komplexen Probleme hinein. Alle an der Behandlung beteiligten Leistungserbringer und Professionen müssen ein solides Maß an Erfahrungs- und Behandlungskompetenz besitzen und interprofessionell so gut koordiniert und abgestimmt arbeiten, dass sie das im (neuropathiebedingten) Verlust der leiblichen Ökonomie begründete Fehlverhalten des Patienten bei allen Maßnahmen bereits mit einkalkulieren.
ZusammenfassungZu glauben, das diabetische Fußsyndrom (DFS) sei nur eine Wunde am Fuß eines an Diabetes erkrankten Menschen, verkennt die Komplexität und Tragweite dieser multifaktoriellen Komplikation einer Diabeteserkrankung. Das DFS geht mit relevanten Einschränkungen bis hin zu Amputationen und reduzierter Lebenserwartung für die Betroffenen sowie einem hohen Ressourcenverbrauch für unser Gesundheitssystem einher. Komplizierte Verläufe und auch Amputationen können signifikant reduziert werden, wenn die Patienten ohne Verzögerung spezialisierten interdisziplinären Behandlungsteams zugeführt werden. Vor der Therapie steht die Diagnose – vor Behandlungsbeginn sollten stets 2 Fragen beantwortet werden: Die nach der Ursache des aktiven diabetischen Fußulkus (DFU; Bedingung) und die nach dessen Lokalisation (Auslöser). Eine Wundbehandlung beim DFS muss stets in ein strukturiertes Diagnose- und Behandlungskonzept eingebettet sein. Dafür bieten IRBESA-PP (Infektionsmanagement, Revaskularisierung, Begleiterkrankungen, Entlastung, stadiengerechte Wundbehandlung, [Grenzzonen-]Amputation, Physiotherapie und psychosoziale Unterstützung, Prävention inklusive Podologie) und das Entitätenkonzept eine geeignete konzeptionelle Grundlage. Dabei ist von essenzieller Bedeutung, dass sämtliche an der Behandlung Beteiligten verstehen und verinnerlichen, welche konkreten Auswirkungen der neuropathiebedingte Verlust schützender sensibler Empfindungen („loss of protective sensations“ [LOPS]) im Behandlungsalltag hat: Aufgrund der neuropathischen Defizite fehlt eine schützende schmerzreflektorische Schonhaltung. Die Patienten laufen im wahrsten Sinne des Wortes in ihre komplexen Probleme hinein. Alle an der Behandlung beteiligten Leistungserbringer und Professionen müssen ein solides Maß an Erfahrungs- und Behandlungskompetenz besitzen und interprofessionell so gut koordiniert und abgestimmt arbeiten, dass sie das im (neuropathiebedingten) Verlust der leiblichen Ökonomie begründete Fehlverhalten des Patienten bei allen Maßnahmen bereits mit einkalkulieren.
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