ZusammenfassungHintergrund und ZieleObwohl Adipositas ein anerkannter Risikofaktor für die Entwicklung von Venenerkrankungen der unteren Gliedmaßen ist, wurde der objektiven Messung der Auswirkung der Stammfettsucht auf den Blutfluss in den unteren Gliedmaßen bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt.Patienten und MethodikDer Durchmesser der Venen der unteren Gliedmaßen und der venöse Blutfluss wurden bei 44 Patienten (65,6 ± 12,5 Jahre, 25 Frauen, 19 Männer) mit zentripetaler Adipositas und chronischer Venenerkrankung gemessen.ErgebnisseDer mittlere Durchmesser der Vena femoralis communis (VFC) nahm im Liegen nach Anhebung des Bauchs (Pannikulus) signifikant zu (rechts: ∆0,73 ± 1,21 mm; p ≤ 0,001, links: ∆1,16 ± 1,42 mm; p ≤ 0,001). Außerdem gab es einen signifikanten Anstieg des venösen Flussvolumens in der linken VFC (∆62,96 ± 117,85 ml/min; p = 0,001). Ebenso nahm der Durchmesser der linken Vena saphena magna (∆0,24 ± 0,41 mm; p = 0,002), gemessen in der Mitte des Oberschenkels, zu, wenn der Patient seinen Bauch anhob. Schließlich korrelierte der Grad der Fettleibigkeit mit dem Ausmaß der Venenerkrankung.SchlussfolgerungenDiese Daten liefern vorläufige Beweise dafür, dass zentripetale Adipositas sowohl strukturelle als auch hämodynamische Veränderungen in den Venen der unteren Extremitäten zur Folge hat, selbst wenn kein klassischer Reflux vorliegt.