Zusammenfassung: Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von interessanten Erkenntnissen zu Tage gefördert und dabei eine Vielzahl von Diskussionen ausgelöst. Die Soziologie hat jedoch bisher keinen Konsens darüber gefunden, wie das Verhältnis zwischen Biologie und Sozialwissenschaft zu spezifizieren ist. Der vorliegende Beitrag skizziert auf der Grundlage eines moderaten Naturalismus ein metatheoretisches Modell, das einerseits Verknüp-fungspunkte zwischen sozial-und neurowissenschaftlicher Beschreibungsebene ermöglicht und auf der anderen Seite auf der theoretischen Trennung dieser Ebenen beharrt. Zudem werden einige Beispiele angeführt, die zeigen sollen, dass die Beschäftigung mit neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und Theorien für die soziologische Theoriebildung durchaus von Interesse sein kann.Abstract: In recent years, neuroscience has revealed a lot of interesting findings. These insights lead to many discussions in philosophy and also in public. Hitherto sociology hasn't reached a consensus of specifying the relationship between biology and social science. Based on moderate naturalism in this article a meta-theoretical concept is introduced that allows a proper handling of the findings in neuroscience. Furthermore some examples are presented, which show that to deal with facts and theories of neuroscience can be of advantage for sociology.