Zusammenfassung
Ziel der Studie
Menschen mit Migrationshintergrund bilden eine heterogene Bevölkerungsgruppe, die sich in Bezug auf Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten, z. B. hinsichtlich der geringeren Inanspruchnahme von gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen, von der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund unterscheidet. Die Studie untersucht Anliegen sowie hinderliche und förderliche Faktoren, die die Inanspruchnahme von gesundheitsfördernden und präventiven Angeboten durch Menschen mit Migrationshintergrund beeinflussen.
Methodik
Problemzentrierte Expert:inneninterviews mit sieben Fachkräften von Migrant:innenselbstorganisationen in Deutschland wurden durchgeführt und mithilfe einer strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet.
Ergebnisse
Als hinderliche Faktoren in der Inanspruchnahme gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen durch Menschen mit Migrationshintergrund zeigten sich insbesondere existenzielle Nöte, mangelndes Vertrauen, kulturelle Barrieren, Kommunikationsprobleme, Wissensdefizite, Schamgefühle sowie Diskriminierungserfahrungen. Die Expert:innen betonten die Bedeutung niedrigschwelliger Angebote, kultursensibler Öffentlichkeitsarbeit und einer guten Vernetzung mit den „Communities“.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse bestätigen bekannte Herausforderungen und liefern darüber hinaus weitere Hinweise zur gelingenden Umsetzung von gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen für Menschen mit Migrationshintergrund.