Zusammenfassung
Ziel Die Studie exploriert Zugangsbarrieren sowie Optimierungspotenziale zur Kinder- und Jugendrehabilitation aus Sicht ambulant tätiger Kinder- und Jugendärzte.
Methodik Leitfadengestützte Einzelinterviews (N=25) und Fokusgruppendiskussionen (N=3) mit Kinder- und Jugendärzten wurden nach der Methodik von Meuser und Nagel ausgewertet und anschließend in einer Expertenrunde mit dem mitteldeutschen Rentenversicherungsträger und dem kinderärztlichen Berufsverband diskutiert.
Ergebnisse Barrieren zeigen sich aufgrund von Informationsdefiziten bzgl. trägerorientierter Zugangskriterien. Eine wahrgenommene zeitintensive Antragsstellung, hohe Ablehnungsquoten mit intransparenten Begründungen sowie eine fehlende Rückkopplung des Trägers an den Arzt hemmen die Antragsmotivation. Optimierungspotenziale münden in dem Wunsch einer direkten Rückkopplung der Antragsentscheidung an den Arzt, fallspezifischen Ablehnungsbegründungen, adressatenorientierten Informationsangeboten sowie einer erhöhten Reha-Präsenz auf pädiatrischen Kongressen und Weiterbildungen.
Schlussfolgerung Zur Stärkung der Rehabilitation im pädiatrischen Versorgungskontext sind Informationen und Kompetenzen in der Zuweisung und Antragsstellung bei ambulant tätigen Kinder- und Jugendärzten zu fördern sowie Kommunikationsbarrieren zwischen Leistungsträgern und -erbringern abzubauen.