ZUSAMMENFASSUNGMit der Einführung der ICD-11 werden im Kapitel Affektive Störungen einige klinisch relevante Veränderungen erwartet. Die Differenzierung der depressiven Symptomatik in 3 Symptomcluster, eine dimensionale Beurteilung des Schweregrads und allgemein hinzugewonnene Freiheitsgrade für klinisch tätiges Fachpersonal in der Diagnostik affektiver Störungen werden deutlich. Besonders die Möglichkeit sogenannte Specifier (aus engl. Originalversion) zusätzlich anzugeben, ist hervorzuheben. In der Revision der ICD-10 kann die Bipolare Störung Typ II nun auch als eine eigenständige Diagnose verschlüsselt werden. In vielen Bereichen lässt sich insgesamt eine Annäherung an die Kriterien des DSM-5 beobachten. Der folgende Artikel bietet einen Überblick über die Veränderungen im Bereich der affektiven Erkrankungen und welche Auswirkungen auf den klinischen Alltag zu erwarten sind.