Zusammenfassung
Der zeitliche Ablauf der quantitativen und qualitativen postmortalen Veränderungen der wichtigsten Organe von 21 Karpfen (Cyprinus carpio L.) mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 1 kg, die keine intravitalen Schädigungen aufwiesen, wurde untersucht. Dabei wurde der Zustand der äußeren und inneren Organe der im Wasser befindlichen Fische makroskopisch und mikroskopisch in Abständen von 0, 1, 4, 8, 12, 24 und 48 Stunden nach dem Tode untersucht. Eine Reihe von Mikrophotographien veranschaulichen charakteristische postmortale Veränderungen der einzelnen Organe.
Der Beschreibung der postmortalen Veränderungen ging eine Betrachtung der anatomisch‐histologischen Struktur der Karpfenorgane voraus. Die größte Schnelligkeit und Intensität der autolytischen Vorgänge zeigte sich an der Milz, die schon nach 24 h nicht mehr erkennbar war. Die Leber, das Pankreas, die Niere und der Darm waren nach 48 Stunden in den Einzelheiten ihrer geweblichen Zusammensetzung nicht mehr mit Sicherheit zu identifizieren. Dagegen war die Gewebestruktur des Gehirns, des Herzens, der ventralen Bauchwand und der Kiemen ebenfalls autolytischen Prozessen unterworfen, aber noch nach 48 Stunden erkennbar.
Die Struktur der Organgewebe war um so weniger verändert, je kürzere Zeit bis zu ihrer Entnahme verflossen war. Deshalb erwies sich die Autopsie als wichtiges Hilfsmittel, um den Fisch im Hinblick auf seine wichtigsten Gewebseigenschaften zu diagnostizieren. Darüber hinaus dienen die geschilderten Untersuchungsergebnisse als Grundlage der Differentialdiagnose von Fischkrankheiten.
Summary
Post mortem changes and anatomical‐histological structure in some organs of the carp
The time relationships of the appearance of quantitative and qualitative post mortem changes in the most important organs of the carp (Cyprinus carpio L.), of average weight 1 kg. and free from signs of disease when alive were studied. The condition of external and internal organs of the fish in water was examined macroscopically and histologically at intervals of 0, 1, 4, 8, 12, 24 and 48 hours after death. Photomicrographs of the characteristic post mortem changes in the various organs are presented.
A description of the post mortem changes necessitates consideration of the anatomical‐histological structure of the various organs. The greatest rapidity and intensity of the autolytic changes are in the spleen which is no longer recognisable 24 hours after death. The liver, pancreas, kidney and intestine cannot be recognized as tissues after 48 hours. In contrast, the tissue structure of brain, heart, ventral abdominal wall and jaws is still recognisable after 48 hours despite the occurrence of similar autolytic changes.
Changes in structure were least when the interval between death and examination was shortest. An autopsy is an important step in diagnosing changes in the characteristics of tissues. The results reported are equally of value as a basis for differential diagnosis of fish disease.
Résumé
Contribution à la connaissance des lésions post‐mortem ...