Ausgewählte aktuelle Trends der analytischen Chemie werden vergleichend zu methodischen Ansätzen im gleichen Arbeitsfeld, die aber bereits im 19. Jahrhundert publiziert wurden, diskutiert. So ist etwa die mikrogravimetrische Massenbestimmung zu einer nachweisstarken Sensortechnologie weiterentwickelt worden. In der Spektroskopie ist ein zunehmender Wechsel zur Raman‐Spektroskopie beobachtbar. Eine Renaissance erleben papierbasierte tüpfelanalytische Verfahren mit visueller Auslesung, etwa bei Wegwerf‐Teststreifen in der Medizin. Die Abtrennung störender Komponenten wird durch die zunehmenden nachhaltigen Technologien, bedingt durch natürliche Verunreinigungen, ein Muss sein. Die angestrebte unterbrechungslose Rund‐um‐die‐Uhr‐Produktion wird auf Techniken zur kontinuierlichen Trennung zurückgreifen müssen. Generell ist die Bereitstellung hochselektiver Rezeptoren eine Notwendigkeit für die analytische Chemie geworden. Mikro‐ und nanostrukturierte Nachweistechniken benötigen Rezeptoren, die nach Strukturaufklärung der hochaffinen Ligand‐Rezeptor‐Komplexe in Massenproduktion und mit definierter Qualität hergestellt werden können.