Mit dem vorliegenden Beitrag soll eine Empfehlung für den Einsatz der ortsverteilten faseroptischen Dehnungsmessung (Distributed Strain Sensing) in der Geotechnik gegeben werden. Hintergrund hierfür ist der vermehrte Einsatz dieses Messverfahrens im Spezialtiefbau. Das Feld der ortsverteilten faseroptischen Sensortechnik ist ein weitgefächertes Gebiet. So gibt es Messverfahren für dynamische (Zeitauflösung im kHz‐Bereich) und nicht dynamische Messungen (Zeitauflösung im MHz‐Bereich bis stationär). Das in diesem Beitrag behandelte Messgebiet bezieht sich ausschließlich auf nicht dynamische Dehnungsmessungen mittels Distributed Sensing. Der Beitrag umfasst eine Kurzdarstellung/Gegenüberstellung zwischen Einzelpunktmessung und ortsverteilter Messung, dem „Distributed Sensing“. Darüber hinaus wird kurz das bisherige Einsatzgebiet für das Distributed Strain Sensing dargestellt und mit ausgeführten Beispielen unterlegt. Die Autoren versuchen trotz einer Vielzahl eigener Arbeiten die Referenznachweise weit zu fassen. Im Weiteren werden die wesentlichen erforderlichen faseroptischen Kabelkonstruktionen aufgezeigt und konstruktive Hinweise zur Montage gegeben. Abschließend werden Hinweise zum Mindestumfang eines Messberichts sowie zur Auswertung von „Distributed Strain Sensing“‐Messungen gegeben.
Es ist angedacht, in einem weiteren Beitrag Hinweise zur Ausschreibung der „Distributed Strain Sensing“‐Messungen in der Geotechnik zu geben, um dem ausschreibenden Ingenieur ein Arbeitsmittel an die Hand zu geben, damit der Planer im Ergebnis seiner Vergabe das gewünschte Messverfahren erhält.