ZusammenfassungAnhand historischer Germanismen v. a. im Englischen, aber auch im Polnischen versucht der Aufsatz, einen Beitrag zu einer interdisziplinären Linguistik der Erinnerung zu leisten. Nach einer Literaturübersicht wird zunächst vorgeschlagen, das Denotat lexikalischer Erinnerungsorte als narrative Abbreviatur (J. Rüsen), das Konnotat als historisches Stereotyp (H.H. Hahn, H. Orłowski) zu beschreiben. In einem zweiten Schritt wird diese strenge Dichotomie von Denotat und Konnotat durch eine flexiblere framesemantische Konzeption ersetzt, um somit linguistisch zu modellieren, wie Sprache als Erinnerungsstabilisator (J. Fried) die Ordnungen des sozialen Gedächtnisses (H. Feilke) auch übereinzelsprachlich stabilisieren hilft.