ZusammenfassungHintergrund: Venenleiden sind häufig und medizinisch relevant. Fragestellungen: Wie ist die Versorgung der Venenkrankheiten in Deutschland, wie entwickelt sich der Bedarf? Methoden: Multisource-Analyse von Daten der GKV, des statistischen Bundesamtes sowie Primärstudien in Deutschland. Ergebnisse: In Deutschland leiden mind. 22% der Bevölkerung (18 Mio.) unter behandlungsbedürftigen Venenerkrankungen. Ambulant werden jährlich 4,1 Mio. phlebologische Behandlungen durchgeführt, stationär etwa 125 000 Fälle als Hauptdiagnose dokumentiert, davon ca. 88 500 mit Varizen der unteren Extremität und ca. 35 300 mit (Thrombo-)Phlebitis. Die Anzahl stationärer Behandlungen für Varizen ist in den letzten 10 Jahren um 16% zurückgegangen, in den letzten 17 Jahren um 47%, die Anzahl ambulanter phlebologischer Behandlungen in den letzten 5 Jahren jährlich um 5–10% gestiegen. Ambulant hauptversorgende Fachgruppen sind Chirurgen und Dermatologen, stationär versorgende Chirurgie, Dermatologie und Angiologie sowie Venenfachkliniken. Der Versorgungsbedarf wird zukünftig jährlich um 3–8% steigen. Die Zusatzweiterbildung „Phlebologie“ als Teil der qualitätsgesicherten Versorgung wurde in Deutschland 2016 von 3 049 Ärzten geführt. Fazit: Periphere Venenerkrankungen weisen einen hohen Versorgungsbedarf auf. Die Phlebologie stellt eine wichtige Säule der spezialisierten Versorgung dar.