Zusammenfassung
Einleitung
In wenigen Studien konnte gezeigt werden, dass Menschen mit Behinderungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen eine erhöhte Prävalenz für Muskel-Skelett-Erkrankungen aufweisen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang das Erhebungsverfahren. Aufgrund der fehlenden Übertragbarkeit war es erforderlich, durch leichte Sprache und unterstützende Kommunikation einen Fragebogen zu entwickeln, der an die Bedürfnisse von Beschäftigten mit Behinderung (die u. a. in Inklusionsbetrieben arbeiten) bzw. Menschen mit geringem Bildungsgrad oder schlechten Deutschkenntnissen angepasst ist. Dieser Fragebogen zielt auf die Erfassung möglicher subjektiver Beschwerden im Muskel-Skelett-System, deren Ursachen und der Erfassung von Arbeitsbeeinträchtigung ab.
Methoden
Als Vorlage des Fragebogens zu subjektiven Beschwerden im Muskel-Skelett-System bei Menschen mit Behinderung diente hauptsächlich die deutsche Version des Nordic Musculoskeletal Questionnaire der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Zudem wurden Elemente aus dem Deutschen Schmerzfragebogen und dem Multidimensionalen Schmerzfragebogen im professionellen Tanz ergänzend hinzugefügt. Der neue Fragebogen wurde auf Grundlage eines kognitiven Interviews mit 5 Proband*innen mit psychischer Behinderung entwickelt. Dabei wurde auf folgende kognitive Techniken zurückgegriffen: Nachfragen zum Verständnis, Nachfragen zum Besitz relevanter Informationen und Sortiertechnik.
Ergebnisse
Die deutsche Version des Nordic Musculoskeletal Questionnaire wurde in leichte Sprache übersetzt und durch eine vergrößerte Darstellung sowie die Kennzeichnung der Vorder- und Rückseite der abgebildeten Menschen angepasst. Zusätzlich wurden alle Abbildungen durch einen erklärenden Satz ergänzt. Außerdem wurden Fragen über die Dauer, Ursache und den Umgang mit Beschwerden bei der Arbeit aus dem Deutschen Schmerzfragebogen und dem Multidimensionalen Schmerzfragebogen im professionellen Tanz verwendet sowie durch Reduktion von Antwortmöglichkeiten gekürzt.
Diskussion
Der Fragebogen wurde an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung (u. a. Mitarbeitende in Inklusionsbetrieben) bzw. Menschen mit geringem Bildungsgrad oder schlechten Deutschkenntnissen angepasst. Da die Vielfalt der Behinderungen und deren Grade bei Beschäftigten mit Behinderung variieren, ist demnach die allgemeine Anwendbarkeit des Fragebogens limitiert. Die gewonnenen Erkenntnisse können dazu dienen, speziell angepasst Gesundheitsfördermaßnahmen zu entwickeln und langfristig die Gesundheit zu verbessern.