Originalia 102 Fremdkörperentfernung ! Die Entfernung verschluckter oder eingeführter Fremdkörper ist eine Standardmethode. Sie ist heute bei Kindern und Erwachsenen aus dem gesamten Gastrointestinaltrakt möglich. Eine gut ausgerüstete Endoskopie verfügt dazu über ein Arsenal an Schlingen, Greifern, Körbchen, Fasszangen oder auch über Schutzkappen aus Silikon zur Bergung spitzer oder scharfkantiger Gegenstände. Polypektomie, EMR, ESD ! Polypektomie Die Polypektomie zur Schlingenabtragung von Polypen im Gastrointestinaltrakt (GIT) zur Diagnostik, Krebsprophylaxe und Therapie früher Tumorstadien wurde 1970 /71 eingeführt. Benutzt werden dazu geflochtene oder monofile Schlingen in verschiedenen Größen und Konfigurationen. Die Abtragung erfolgte anfangs mit reinem Schneide-oder Koagulationsstrom. Heute erfolgt sie mit "Mischstrom", wobei der Koagulationsanteil variiert wird, z. B. bei Polypen > 10 mm Endocut Q, Effekt 3. Polypen < 10 mm können auch "kalt" abgetragen werden. Zusätzli-che Maßnahmen zur Blutungsprophylaxe, wie die Injektion von verdünnter Suprareninlösung in die Basis oder das wandnahe Abschnüren des Stiels mit einem Endoloop werden individuell gehandhabt. EMR Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) wurde zur Resektion neoplastischer Läsionen im GIT etabliert. Bei der Inject-and-cut-Technik schützt die submukosale Unterspritzung vor thermischen Schäden. Sie erleichtert zusammen mit dem Absaugen von Luft das Einfangen von Gewebe mit der Schlinge. Entfernungen in einem Stück (en bloc) sind bis zu einer Größe von 2 cm möglich. Größere Läsionen werden "stückweise" (Piecemeal) abgetragen. Die Technik ist leicht zu erlernen und zeitsparend. Gleiches gilt für die EMR mit der Suck-and-cut-Technik. Es handelt sich um eine Schlingenresektion mit transparenter Kappe, die in unterschiedlichen Größen, Här-ten und Formen (gerade oder schräg, mit oder ohne Führungsrille) zur Verfügung stehen. Bei der direkten Technik wird die Läsion/Ösophagus-schleimhaut in eine transparente Kappe mit Rinne eingesaugt und dann mit einer vorher eingelegten halbmondförmig geformten Schlinge abgetragen. Bei der Ligaturtechnik werden mit Gummibandligaturen Neopolypen erzeugt und dann mit einer speziellen hexagonalen Schlinge abgetragen (Duette TM , Cook Medical). Die Suck-andcut-Technik wird v. a. in der Speiseröhre eingesetzt. Nachteile der EMR sind eine erhöhte Rezidivrate bei großflächigen Läsionen und onkologische Probleme bei der Abtragung von Frühkarzi-nomen. ESD Die Endoskopische Submukosadissektion (ESD) wurde von japanischen Endoskopikern um die Jahrtausendwende entwickelt. Sie ermöglicht die En-bloc-Resektion größerer Läsionen (> 2 -3 cm) unter Einhaltung onkologischer Kriterien. Nach Unterspritzung wird die Submukosa oberhalb der Muskelschicht mit speziellen Messern durchtrennt. Die Methode ist sehr anspruchsvoll und hat eine lange Lernkurve. Bevorzugte Lokalisationen sind Magen, Speiseröhre und Rektosigmoid ([1], • " Abb. 1). Vollwandresektion Als Alternative zur ESD für die Entfernung von rezidivierenden oder inkomplett Schul...