Di e Hashimoto-Thyreoiditis ist eine der häufigsten Schilddrüsenerkrankungen im Kindesalter und die häufigste erworbene Ursache einer Hypothyreose,wenngleich der Verlauf der Erkrankung und die Funktionsstörung unterschiedlich sein können [2, 13]. Einen zunehmend wichtigen Aspekt stellt das Auftreten der Hashimoto-Thyreoiditis im Rahmen anderer, komplexer Erkrankungen dar. So findet sich in der spanischen Bevölkerung eine Prävalenz der Hashimoto-Thyreoiditis bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 von bis zu 30% [6,10].Bei italienischen Mädchen mit Ullrich-Turner-Syndrom liegt in bis zu 10% der Fälle eine Autoimmunthyreoiditis vom Typ Hashimoto vor [9].Auch beim Down-Syndrom findet sich eine erhöhte Inzidenz der Hashimoto-Thyreoiditis [8]. Ziel der vorliegenden Arbeit war es,im Rahmen einer multizentrischen Studie unter Beteiligung von 4 süddeutschen endokrinologischen Zentren den Verlauf, die Therapie und die Komorbidität bei der Hashimoto-Thyreoiditis retrospektiv zu untersuchen,um eine multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie vorzubereiten. Verlauf, Therapie und Komorbidität bei HashimotoThyreoiditis im Kindesalter de zwischen 1985 und 1999 gestellt.Als diagnostische Kriterien galten eine Erhöhung der Antikörper gegen Thyreoperoxidase (TPO) und Thyreoglobulin (TG) sowie ein sonographisch inhomogenes,echogenitätsvermindertes Muster. Für die Bestimmung der Antikörperkonzentratio-nen wurde ein kommerziell erhältlicher Assay (Fa. Brams, Berlin) benutzt. TPOund TG-Antikörper galten oberhalb eines Grenzwerts von 60 U/mL als erhöht. In die Studie wurden nur Patienten unter 18 Jahren aufgenommen.Auf Basis der Patientenakten wurden die Daten der Patienten mit Hilfe eines strukturierten Erhebungsbogens in anonymisierter Form vom selben Auswerter registriert.Nach Überprüfung der diagnostischen Kriterien wurden 130 Patienten in die Studie aufgenommen. Hierbei waren die Anteile der einzelnen Zentren ungefähr gleich groß. Nach der Datenerhebung wurden die Diagnosekriterien durch einen pädiatrischen Endokrinologen bestätigt und die Datenauswertung vorgenommen.Die Schilddrüsenstoffwechsellage wurde biochemisch definiert.Eine Hyperthyreose wurde beim Vorliegen eines supprimierten TSH-(<0,5 mU/l) und eines T4-oder fT4-Werts oberhalb der 95. Perzentile definiert. Eine Hypothyreose wurde mit einem TSH-Wert>4 mU/l und einem T4-oder fT4-Wert unterhalb der 5. Perzentile assoziiert.Von einer Hyperthyreotropinämie (HTT) wurde bei einem T4-oder fT4-Wert innerhalb des Normbereichs und einem TSH-Spiegel>4 mU/l ausgegangen.Alle Werte wurden als Mittelwert und Standardabweichung sowie als Median und Spannweite dargestellt. Vergleiche zwischen 2 Gruppen wurden bei Normalverteilung der Daten mit Hilfe des t-Tests für unverbundene Stichproben durchgeführt. Nicht normalverteilte Daten wurden mittels Mann-Whitney-Tests verglichen. Ein Signifikanzniveau p<0,05 galt als signifikant.