Zusammenfassung
Hintergrund
Die Weichgewebsrekonstruktion bei alten Patienten stellt eine Herausforderung dar. Der freie Gewebetransfer kann bei gesunden Patienten trotz hohen Alters mit hoher Erfolgsrate durchgeführt werden. Bei multimorbiden Patienten, die für den freien Gewebetransfer nicht in Betracht kommen, werden häufig lokale Lappenplastiken eingesetzt, welche mit einer hohen Komplikationsrate assoziiert sind. Gerade solche Rettungseingriffe müssen so gewählt werden, dass eine Amputation durch die Wahl der Entnahmestelle nicht nachteilig beeinflusst wird oder gar unmöglich wird.
Methode
Drei distal basierte lokale Lappenplastiken wie Suralis‑, Peronaeus-brevis- und Propellerlappenplastik werden im Hinblick auf die Platzierung der Entnahmestelle sowie die Komplikationen der Wundheilungsstörung diskutiert.
Ergebnisse
Die Entnahmestelle der Suralislappenplastik ist nachteilig, da die proximale, dorsale Wadenregion betroffen ist, die im Falle einer Unterschenkelamputation die Weichteildeckung des Stumpfes ermöglicht.
Schlussfolgerung
Soll eine lokale Lappenplastik als „Rettungseingriff“ als Versuch der Vermeidung einer Unterschenkelamputation bei für einen freien Gewebetransfer nichtgeeigneten Patienten zum Einsatz kommen, gilt es, Lappenplastiken zu wählen, die die Entnahmestelle außerhalb der dorsalen, proximalen Wade platzieren, um die Weichteildeckung einer Stumpfbildung potenziell zu ermöglichen.