Sprache mittelhochdeutsch Hauptgattung Epik / Prosa Untergattung Roman Der Roman (entstanden um 1200 bis 1210; 24 810 Verse, von Lachmann in 16 Bücher eingeteilt) basiert auf dem unvollendeten altfranzösischen Perceval ▶ Chrétiens de Troyes (9432 Verse). Vorgeschichte (Buch I-II) und Schluss (Mitte Buch XIII-Ende) sind frei ergänzt, Buch IX ist stark erweitert. Buch I-II: Gahmuret heiratet die Mohrenkönigin Belacane, zeugt mit ihr den schwarz-weißen Feirefiz und verlässt sie aus Abenteuerlust. Mit der christlichen Königin Herzeloyde geht er eine zweite Ehe ein, zeugt mit ihr Parzival, verlässt auch sie und findet im Kampf den Tod. Herzeloyde bringt Parzival zur Welt. Buch III-VI: Herzeloydes Plan, den Sohn von der ritterlichen Welt zu isolieren, misslingt: Ritter erzählen ihm vom König Artus. Er verlässt die Mutter, die danach tot zusammenbricht, und zieht zum Artushof. Dort trifft er Ither, der im Streit mit Artus liegt. Ithers rote Rüstung fasziniert Parzival, und er fordert sie vom König, dessen Zögern er als Zustimmung wertet. Als Ither sich weigert, die Rüstung herzugeben, schleudert Parzival seinen Jagdspieß und trifft Ither tödlich. In Ithers Rüstung gelangt er zu dem Fürsten Gurnemanz, der ihm rät, besiegte Gegner zu schonen und nicht zu viel zu fragen. Parzival befreit die Königin Condwiramurs von ihren Belagerern und heiratet sie. Dann verlässt er sie, um seine Mutter zu suchen, von deren Tod er nichts ahnt. Auf einer Burg wird er Zeuge rätselhafter Vorgänge, deren Hintergründe er erst später erfährt: Es ist die Burg des Gralskönigs Anfortas, der sich eine Frau gesucht hat, obwohl nach den Gesetzen des Grals allein dieser die Frau für den König bestimmt. Zur Strafe hat er eine Verstümmelung der Genitalien erlitten, an der er qualvoll dahinsiecht. Die Frage nach seiner Not würde ihn heilen. Parzival aber denkt an den Rat des Gurnemanz und bleibt stumm. Am Artushof verflucht ihn Cundrie dafür. Sie fordert außerdem die Artusritter auf, vier Königinnen auf Schastelmarveile zu befreien. Gawan, Artus' Neffe, wird von Kingrimursel zu einem Gerichtskampf nach Schanpfanzun gefordert, da er dessen Herrn, den Vater des Königs Vergulaht, getötet habe. Alle brechen auf: Parzival zur Gralssuche, die Ritter nach Schastelmarveile, Gawan nach Schanpfanzun. Buch VII-VIII: Unterwegs wird Gawan in Streitigkeiten zwischen Obie und Meljanz hineingezogen, die sich eigentlich lieben. Obies kindliche Schwester Obilot gewinnt Gawan für sich. In Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH B. Schirok (*)