Zusammenfassung. Mobbing unter Schülern ist häufig und stellt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem mit langfristigen Folgen dar. Ziele dieser 10-Jahres-Langzeitstudie an N=361 Familien (mittleres Alter der Jugendlichen 14 Jahre; 54 % Jungen) sind zum einen, im Querschnitt die Mobbing-Prävalenzrate und die psychischen Belastungen bei Jugendlichen (erfasst von Müttern, Vätern und Jugendlichen) zu ermitteln. Zum anderen soll längsschnittlich geprüft werden, ob sich Mobbing-Involviertheit auf Grund von familiären Vulnerabilitätsfaktoren, erhoben im Kindergartenalter, vorhersagen lässt. Die Gesamt-Prävalenzrate für Mobbing betrug 23 %. Mobbing-Opfer (MO) zeigten im Vergleich zu Mobbing-Unbeteiligten (MU) eine höhere psychische Gesamtbelastung. MO sind schon im Kindergartenalter psychisch auffällig. Eine binär logistische Regression zeigte, dass vor allem ein dysfunktionales Erziehungsverhalten Mobbing-Erfahrungen signifikant vorhersagt. Präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Mobbing-Erfahrungen sollten dysfunktionales Erziehungsverhalten ändern. MO sollten frühzeitig psychotherapeutische Hilfe erhalten, auch um mögliche Spätfolgen zu verhindern.