Die Genese eines Lehrerhabitus – eine Längsschnittstudie mit Schweizer Primarschulstudierenden

Abstract

The teacher habitus concept offers a theoretical figure for the classification and interpretation of professionalization processes—especially from a vocational-biographical perspective. Milieu of origin and school biography are important for the genesis of the teacher’s habitus, since images of school life are already created in them, which are relevant for later professional action in the form of implicit orientations and explicit ideas. In the article, interview data from a longitudinal survey (3t) of primary teacher-students (N = 24), which were analyzed using the documentary method, are related to this concept. It turns out that the school biography is used as an argument for the choice of study, and frames the experience in the first internship. In the further course of the study, the professional requirements are increasingly classified against the background of one’s own skills and their concepts of the teaching profession. It can be seen, that students deal with requirements and arising crises and address their practice teacher in a very diverse way. Types of students and their habitus were identified at each time of the survey. For t2 (end of 2nd year) these were distinguished as: delimitation, extension, development, exploration and probation. On the basis of two contrastive case analyzes of the types “extension” and “development” it is shown how important one’s own school experience is and how differently the genesis of a teacher’s habitus takes place. The results illustrate the relevance of a (school) biographical reflection that should be given space to enable future teachers to access their implicit, action-guiding orientations and to make their own student habitus accessible to reflection.

Dokumentarische Professionalisierungsforschung bezogen auf das Lehramtsstudium

“…Ein Lehrpersonenhabitus würde sich demnach nicht erst mit dem Eintritt in den Beruf herausbilden, da bereits während des Studiums eine Konfrontation mit den beruflichen Anforderungen beginnt. Angesichts von Stellvertretungen oder Teilzeitanstellungen, die Studierende in teilweise großem Umfang in den letzten Studiensemestern übernehmen, wäre davon auszugehen, dass sich schon während des Studiums ein Lehrpersonenhabitus entwickeln kann (Košinár & Laros 2022), sofern in der nebenberuflichen Tätigkeit dieselben Erwartungen an ihre Funktion und Aufgaben seitens der Schulleitung oder der Eltern gestellt werden, wie an ausgebildete Lehrpersonen. In Schulpraktika ist allerdings aufgrund der eingeschränkten Verantwortung und Zuständigkeiten für die Schüler:innen und die Klasse nicht von einem Lehrer:innenhabitus, sondern von einem berufsfeldbezogenen Studierendenhabitus auszugehen, der -aufgrund der unterschiedlichen Anforderungslogiken Differenzen zum hochschulbezogenen Studierendenhabitus aufweisen kann.…”

Professionalisierung in der Studieneingangsphase der Lehrer:innenbildung. Theoretische Perspektiven und empirische Befunde

“…Entsprechend wird die Praxislehrperson unterschiedlich mal als Strukturgebende oder wie im Fall von Noah Summer (vgl. Košinár & Laros, 2022) als Ermöglichende adressiert.…”

“…entsteht aus dem Wunsch heraus, einen positiven Gegenhorizont zu den negativen Schulerfahrungen zu setzen, aber erst dann, wenn Schule als Möglichkeitsraum für die Realisierung eigener Ideale wahrgenommen wird (vgl. Fall Tina Lasnic, in Košinár & Laros, 2022). Das erste Praktikum erhält in dem Zusammenhang die Bedeutung der Überprüfung der Realisierbarkeit ihrer pädagogischen Ideale.…”

Professionalisierung in der Studieneingangsphase der Lehrer:innenbildung – eine Einführung

“…Entsprechend wird die Praxislehrperson unterschiedlich mal als Strukturgebende oder wie im Fall von Noah Summer (vgl. Košinár & Laros, 2022) als Ermöglichende adressiert.…”

“…entsteht aus dem Wunsch heraus, einen positiven Gegenhorizont zu den negativen Schulerfahrungen zu setzen, aber erst dann, wenn Schule als Möglichkeitsraum für die Realisierung eigener Ideale wahrgenommen wird (vgl. Fall Tina Lasnic, in Košinár & Laros, 2022). Das erste Praktikum erhält in dem Zusammenhang die Bedeutung der Überprüfung der Realisierbarkeit ihrer pädagogischen Ideale.…”