Fehler gehören als integraler Bestandteil von Nature of Science (NOS) zum naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnungsprozess. Ein besonderer Blick auf Fehler ermöglicht ein besseres Verständnis über die Entstehung des naturwissenschaftlichen Wissens. Die vorliegende Studie hat zum Ziel, erste empirische Ergebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven zum Zusammenhang des NOS-Verständnisses und dem Umgang mit Fehlern von Schweizer Schüler*innen der Sekundarstufe I zu liefern. Es wurde den Fragestellungen nachgegangen, inwiefern das Verständnis von NOS-Aspekten den Umgang der Schüler*innen mit Fehlern beeinflusst, inwiefern sich diese Variablen durch eine Intervention positiv beeinflussen lassen, wie stabil sich diese Variablen über die Zeit zeigen und welche wechselseitige Wirkung zwischen diesen Variablen über die Zeit festgestellt werden kann. Zudem wurde erhoben, welches Verständnis Schüler*innen von Fehlern im Erkenntnisgewinnungsprozess haben. Darüber hinaus wurde von Schmid, Robin, Smit und Strahl (2022) untersucht, inwiefern sich die Fehlerlernorientierung auf die intrinsische Motivation auswirkt. Die Daten zur Untersuchung der formulierten Forschungsfragen wurden mittels Mixed-Methods in einem Längsschnittdesign mit Pre, Post-und Follow-up-Test erhoben. Zwischen Pre-und Posttest wurde eine Interventionsstudie im Smartfeld-Tagesworkshop Kreativität in Natur und Technik -Smarte Textilien mit einer Kontroll-und Interventionsgruppe durchgeführt. Die Stichprobe bestand aus 269 Schüler*innen der Sekundarstufe I (7.-9. Klasse) aus der Ostschweiz. Mit einem Teil der Schüler*innen (N = 28), sowohl aus der Interventions-als auch aus der Kontrollgruppe, wurden zudem leitfadengestützte Interviews durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass das Verständnis von NOS-Aspekten einen Einfluss auf die Fehlerlernorientierung der Schüler*innen hatte. Zudem zeigten die Ergebnisse, dass der Effekt des Verständnisses von NOS-Aspekten auf die affektivmotivationalen Reaktionen auf Fehler durch die Fehlerlernorientierung vermittelt wird. Die Intervention erbrachte keine direkten Effekte auf die Fehlerlernorientierung, auf die affektiv-motivationalen Reaktionen