Es wird über Ergebnisse potentiostatischer Elektrolysen von Dinitrobenzolen berichtet. Ebenso wie bei Kathodenpotentialen, die nur die Reduktion einer Nitrogruppe bewirken, werden auch bei Kathodenpotentialen, die zu einer vollständigen Reduktion führen, bei den Isomeren verschiedenartige Reduktionsprodukte erhalten. In alkalischen Lösungen entstehen als Endprodukte bei o‐ und p‐Dinitrobenzol die Phenylendiamine, bei m‐Dinitrobenzol Azoderivate. Kinetische Messungen in Verbindung mit dem polarographischen und spektroskopischen Nachweis von Reduktionsprodukten werden zur Verfolgung des Reaktionsverlaufs herangezogen. Bei der präparativen Elektrolyse von p‐Dinitrobenzol im Alkalischen werden folgende zwischenzeitlich auftretende Verbindungen nachgewiesen: Diaci‐p‐dinitrodihydrobenzol (Reduktion über 2e), p‐Hydroxylaminonitrobenzol (4e), p‐Nitranilin (6e), p‐Nitrosoanilin (8e), Chinondiimin (10e), neben p‐Phenylendiamin (12e) als Elektrolysenendprodukt. Ein Reduktionsschema wird angegeben.