“…In einer sich stetig verändernden Welt benötigen wir für unser psychiatrisch-psychotherapeutisches Tun Orientierung. Die Behandlung nicht krankheitseinsichtiger Menschen, Überwachung, Aufklärung und Einwilligung bei psychisch Kranken [1,2], die Findung des Patientenwillens bei Beeinträchtigungen der Selbstbestimmbarkeit [3], der Umgang mit Suizidalität, Sterbewunsch und Sterbenlassen [4,5], der krankheitsbedingte Freiheitsverlust und die damit verbundene Übernahme von Verantwortung für unsere Patienten [6], die Abwägung zwischen einer selbstbestimmten Lebensgestaltung psychisch Kranker und dem Schutzbedürfnis der Gesellschaft [3, 6 -8], Patientenautonomie in der Psychotherapie [9 -12], Stigmatisierung psychisch Kranker [13], Entscheidungen zum Kindeswohl bei psychisch kranken Eltern, Rechtsgüterabwägungen zu ärztlicher Schweigepflicht, die Durchführung psychochirurgischer Behandlungen, Fragen der Neuroethik [14 -17], Tiefenhirnstimulation bei psychisch Kranken [18 -21], Zwangsbehandlungen und -unterbringungen [22 -31], Aufnahmen in forensische Kliniken zum Maßregelvollzug [32] und ambulante Sicherungsnachsorge [33], die Vereinbarkeit von Menschenwürde und Wirtschaftlichkeit [34,35], Zielvereinbarungen für leitende Ärzte, Verteilungsund Versorgungsgerechtigkeit [36], die soziale Benachteiligung psychiatrisch Erkrankter, der Umgang mit psychisch Kranken in der Forschung [37], ethische Erwägungen bei der Prävention psychischer Störungen [38], eine Verbesserungs-Enhancement-Pharmakotherapie bei psychisch Gesunden [39,40], der politische Missbrauch der Psychiatrie [41 -43], die Vergangenheitsbewältigung unserer Fachgesellschaften zu Verbrechen durch deutsche Ärzte in der Zeit des Nationalsozialismus [44] und nicht zuletzt eine zunehmende Psychiatrisierung der Gesellschaft sind Problemfelder, die uns tagtäglich bewegen. Die vielfältigen Themen münden letztendlich in die zentrale Frage: "Was soll ich tun?"…”