ZusammenfassungSeit Beginn erfolgreicher mikrochirurgischer Fingerreplantationen Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zeigt sich eine Evolution in den Techniken zur Wiederherstellung der Durchblutung der amputierten Finger. Initial wurden bei den ersten Fingerreplantationen End-zu-End-Anastomosen der Arterien und Venen durchgeführt. Später wurden bei schwierigen Avulsionsverletzungen Gefäßinterponate – in erster Linie Veneninterponate –mit Erfolg eingesetzt. Diese Gefäßinterponate wurden bei gleichzeitigen Weichteilverlusten durch Lappenplastiken im Sinne von Durchflusslappen erweitert. Eine Weiterentwicklung der Techniken stellt die Replantation von amputierten Fingern mit Hilfe von fabrizierten chimären Lappenplastiken dar. Dabei wird der amputierte Finger noch vor der eigentlichen Replantation in Tabula, auf dem Operationstisch, mit den Gefäßen einer Lappenplastik mikrochirurgisch anastomosiert und erst dann diese Chimera fabricata als Konstrukt replantiert. Die bisher letzte Entwicklung ist die heterotope Replantation mit sekundärer Replantation als fabrizierte chimäre Lappenplastik. Wir beschreiben im Sinne einer Einführung 3 Fälle, bei welchen wir dieses Konzept der fabrizierten chimären Lappenplastik bei orthotopen Replantationen erfolgreich angewendet haben.