ZusammenfassungPflegerobotik wird in Politik und Wirtschaft als vielversprechende Lösung
für den anhaltenden Fachkräftemangel sowie den steigenden
Pflegebedarf gesehen. Studien zeigen jedoch, dass die potenziell Nutzenden sich
wenig von solchen Technologien angesprochen fühlen und
Technikentwickelnde kaum Kenntnis von Bedarfen und Bedürfnissen der
potentiell Nutzenden haben. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende
Beitrag auf der Grundlage von 16 qualitativen Stakeholderinterviews mit
Expert*innen aus der Technikentwicklung, Technikvermarktung und
Pflege(wissenschaft) explorativ, welche Annahmen und Erwartungen
bezüglich Alter und Geschlecht der Nutzenden in diesem Bereich von
Bedeutung sind. Dabei werden drei unterschiedliche Perspektiven
herausgearbeitet: 1) die Rolle von Alter und Geschlecht für die
Entwicklung und den Einsatz von Pflegerobotik wird wahrgenommen, 2) die Relevanz
alternativer Kategorien wie Bildung, Kultur oder Krankheit wird benannt und 3)
sozialen Kategorien wird keinerlei Bedeutung zugeschrieben. Die Ergebnisse
werden im Licht des Diskurses über Diversität in der
Pflegerobotik diskutiert und es werden Schlussfolgerungen für eine
nutzendenorientierte, diversitätssensible Technikentwicklung und
-implementierung gezogen.