Die leidigen Hochpotenzen

Abstract

Angeregt durch den lehrreichen Beitrag unseres Kollegen WIENER (AHZ 1956, 3) und den Wunsch der Schriftleitung nach weiteren Arbeiten zur Sache, möchte ich nach fast 40jähriger Praxis WIENERS Erfahrungen besonders für Ignatia und Hepar sulfuris lebhaft bestätigen. Wie oft gelingt es doch, gerade mit diesen zwei Mitteln chronischen und subakuten Kranken aus einer Sackgasse heraus zu helfen, die auch Fachärzten nicht mehr zugänglich scheint.Frau E. N. 37 Jahre alt ruft mich da kürzlich abends wegen täglicher beängstigender "Herzanfälle"; die zahlreichen bisherigen Ärzte sprechen von Angina pectoris, vegetativer Dystonie u. a. Jeder Gang ins Freie, jede kleine Gartenarbeit löst in der Nacht einen Anfall aus mit Schmerzen am Herz bis zur linken Schulter und Arm, mit Kälte und Angst. Die Frau ist seit einem halben Jahr meist arbeitsunfähig, obwohl ein erheblicher Befund am Kreislauf nicht vorliegt. Der Nachttisch ist bedeckt mit allen gangbaren Mitteln und Ampullen solcher Herzpatienten. Alter und Aussehen, sowie die redselige Art lassen mich an Ignatia denken, und ich frage nach gehabten Aufregungen. Hierauf erzählt sofort der verständige Mann, seine Frau habe vor einigen Wochen schnell nacheinander ihre beiden Eltern verloren, was sie sehr mitnahm. Darauf gab ich aus meiner Taschenapotheke einige Korn Ignatia C 30 (Schwabe) auf Vβ Liter Wasser, in 2 Tagen schluckweise zu nehmen, verbot Heruntergeladen von: NYU. Urheberrechtlich geschützt.