Die nationalsozialistische »Euthanasie«-Aktion T4 und ihre Opfer

Psychiatrie im Nationalsozialismus: historische Kenntnisse, aktuelle Implikationen

“…Dagegen sollten diejenigen, welche die Effizienz der ökonomischen Anstrengungen und die Gesundheit des Kollektivorganismus "Volkskörper" gefährden könnten, identifiziert und ausgesondert werden. Sie sollten nur einen Minimalaufwand an Ressourcen erhalten und im Falle von Erbkrankheiten von der Reproduktion ausgeschlossen werden [8,9,17,19]. Ebenso wie die eugenische Programmatik ist die Idee, dass es möglich wäre, mit medizinischer Expertise zwischen "lebenswertem" und "lebensunwertem" Leben zu unterscheiden, keine Erfindung der Nationalsozialisten.…”

“…Und auch 1939 waren es, soweit sich dies rekonstruieren lässt, Kinderärzte, Psychiater und Mediziner im Regierungsapparat, die für die Initiative und Implementierung der bürokratisch und arbeitsteilig organisierten Programme zur Kinder-und Erwachsenen-"Euthanasie" verantwortlich waren [5,9,19]. [5,8,19]. Unter den etwa 40 Gutachtern, die im Kontext der ersten, zentralisierten Phase der Krankentötungen ("Aktion T4") auf der Grundlage von Meldebögen, aber meistens ohne persönliche Kenntnis der Betroffenen über Leben oder Tod von psychiatrischen Patienten entschieden, waren mehr als ein halbes Dutzend Universitätsprofessoren für Psychiatrie [2,5,8,9].…”

“…[5,8,19]. Unter den etwa 40 Gutachtern, die im Kontext der ersten, zentralisierten Phase der Krankentötungen ("Aktion T4") auf der Grundlage von Meldebögen, aber meistens ohne persönliche Kenntnis der Betroffenen über Leben oder Tod von psychiatrischen Patienten entschieden, waren mehr als ein halbes Dutzend Universitätsprofessoren für Psychiatrie [2,5,8,9]. Dass es sich bei den am Programm der Krankentötung beteiligten Psychiatern nicht einfach um fanatische Nationalsozialisten oder gar Psychopathen handelte, wird illustriert durch den Umstand, dass mehrere von diesen "T4"-Gutachtern auch in der Nachkriegszeit als Universitätsprofessoren und Klinikdirektoren tätig waren.…”

How Ethics Failed — The Role of Psychiatrists and Physicians in Nazi Programs from Exclusion to Extermination, 1933–1945

“…Hitler issued the so-called "Euthanasia Decree" (later called the "T 4 Decree") backdated to the first of September 1939 (the day of the invasion of Poland and the beginning of World War II). The Decree authorized Philipp Bouhler, the head of the Chancellery of the Führer, and his personal physician, 45,46 Dr. Karl Brandt, to authorize designated doctors to carry out "mercy killing" with the following words: "… that those suffering from an incurable disease can be granted a merciful death." 47 This sentence is an example of the skillful manipulation of language which inverted words to mean the opposite as euphemisms to disguise the actual reality, so as to cover up the program, and thus allowed many people to willingly support the criminal activities of the T 4 Program perfected by the Nazi propaganda machine.…”

Psychiatrie im Nationalsozialismus – Erinnerung und Verantwortung

“…Ab Oktober1 939 wurden zuerst aus dem Columbushaus am PotsdamerP latz, dann ab April1 940 aus derT iergartenstraße 4, also dort, wo heute dieBerliner Philharmonies teht, Meldebögen an die Heil-undP flegeanstaltend es Deutschen Reiches und dera ngegliederten Gebiete verschickt,u ma lle Patienten systematischz ue rfassen und zu selektieren.D ie Selektionerfolgte wesentlich nach Nützlichkeitskriterien,alsoder Frage nachder Arbeitsleistung (14).…”