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Bei der Januartagung 1931 der Wissenschaftlichen Zent.ralstelle fur Oel-und Fettforschung in Berlin wurde eine Diskussion uber das L i p o i d problem begonnen und, als die widersprechendsten Auffassungen laut wurden, der BeschluB gefaBt, das ,,nicht nur in wissenschaftlicher, sondern gerade aueh in technischer Bezieliung fur aulerordentlich interessant und wichtig" angesehene Thema demniichst weiter zu behandeln I ) .Die allgemeine Bedeutung des Gegenstandes notigt zu einer griindlichen Vertiefung in den gesamten Fragenkomplex. I n der grolen Rcihe der biochemiwhen Forschungsgebiete nehmen die Lipoide einen immer breiteren Raum ein. Die noch vor nicht allzulanger Zeit als Forschungsgegenstand vernachliissigten Fette, Wachse und ihre natiirlichen Begleiter sind durch einige grundlegende, neuere Untersuchungsergebnisse in den Mittelpunkt des medizinischen, chemischen und technischen Interesses geruckt worden. Gleich eingangs sei darauf hingewiesen, daI3 zu den Begleitern mancher Fette das wachstumfordernde V i t a m i n A sowie das antirachitische V i t a m i n D gehoren, die man a19 erste ihrer Art in analysenreiner Form zu isolieren und zu charakterisieren vermochte.Zu den fettloslichen Stoffen, die man ganz allgemein als Lipoide zu bezeichnen gewohnt ist, gehoren die P h o s p h a t i d e wie das Lecithin und Kephalin nebst ihren komplizierter gebauten Abkommlingen, von denen bekannt wurde, daS sie als wichtige Bestandteile der pflanzlichen Zellwande die Permeabilitat und damit den gesamten Stoflaustausch beherrschen. Im tierischen Organismus sind die Phosphatide wesentlich am Aufbau der Ganglienzellen des Gehirns und der Nerven beteiligt. Ebenso ,,lebenswichtig" wie die Phosphatide sind die S t e r i n e , von denen die Cholesterine im tierischen, die Phytosterine im pff anzlichen Organismus stets anzutreffen sind. Im Blutplasma z. B. sind au6er Neutralfetten, Fettsauren und Phosphatiden auch Cholesterin und seine Ester vorhanden; bei 0,6% Gesamtlipoidgehalt entfallen 0115% auf Cholesterin *) Nach Vortrilgen im D e u t s c h e n n a t u r w i s o e n s c h a f tlichen V e r e i n bridcr Hochschulen in Graz (am 14. Juni).und in der biologhchen Fachgruppe deo n a 1 u r w ds 8 e n - 28. Juni 1933). 1) Chem. Urnschnu Fette 1931, 38, 198. und 0,20% auf Phosphatide und Neutralfutte; im Rest sind die Fettsauren enthalten. s c h a f t l i e h e n V e r e i n s f i i r S t r i e r m a r k (amDie genannten und noch manche anderen Stoffe hat man mit dem Ausdruck L i p o i d e (,,L i p i d e" bzw. ,,L i p i n e") bezeichnet, in ahnlicher Weise, wie man die physiologisch wirksamen Pflanzenbasen Alkaloide nannte. Wahrend jedoch uber diesen Sammelnamen volle Klarheit herrscht, mangelt es an einer einheitlichen und priizisen Definition des Lipoidbegriffes. Der Ausdruck wurde seinerzeit von E. 0 v e r t o n ?) in die Physiologie eingefuhrt und sollte diejenigen fettartigen Stoffe des pflanzlichen und tierischen Organismus umf assen, die in Fettsolventien loslich sind und auch ihrerseits Fette zu losen vermogen. Zu einer prazis...
Bei der Januartagung 1931 der Wissenschaftlichen Zent.ralstelle fur Oel-und Fettforschung in Berlin wurde eine Diskussion uber das L i p o i d problem begonnen und, als die widersprechendsten Auffassungen laut wurden, der BeschluB gefaBt, das ,,nicht nur in wissenschaftlicher, sondern gerade aueh in technischer Bezieliung fur aulerordentlich interessant und wichtig" angesehene Thema demniichst weiter zu behandeln I ) .Die allgemeine Bedeutung des Gegenstandes notigt zu einer griindlichen Vertiefung in den gesamten Fragenkomplex. I n der grolen Rcihe der biochemiwhen Forschungsgebiete nehmen die Lipoide einen immer breiteren Raum ein. Die noch vor nicht allzulanger Zeit als Forschungsgegenstand vernachliissigten Fette, Wachse und ihre natiirlichen Begleiter sind durch einige grundlegende, neuere Untersuchungsergebnisse in den Mittelpunkt des medizinischen, chemischen und technischen Interesses geruckt worden. Gleich eingangs sei darauf hingewiesen, daI3 zu den Begleitern mancher Fette das wachstumfordernde V i t a m i n A sowie das antirachitische V i t a m i n D gehoren, die man a19 erste ihrer Art in analysenreiner Form zu isolieren und zu charakterisieren vermochte.Zu den fettloslichen Stoffen, die man ganz allgemein als Lipoide zu bezeichnen gewohnt ist, gehoren die P h o s p h a t i d e wie das Lecithin und Kephalin nebst ihren komplizierter gebauten Abkommlingen, von denen bekannt wurde, daS sie als wichtige Bestandteile der pflanzlichen Zellwande die Permeabilitat und damit den gesamten Stoflaustausch beherrschen. Im tierischen Organismus sind die Phosphatide wesentlich am Aufbau der Ganglienzellen des Gehirns und der Nerven beteiligt. Ebenso ,,lebenswichtig" wie die Phosphatide sind die S t e r i n e , von denen die Cholesterine im tierischen, die Phytosterine im pff anzlichen Organismus stets anzutreffen sind. Im Blutplasma z. B. sind au6er Neutralfetten, Fettsauren und Phosphatiden auch Cholesterin und seine Ester vorhanden; bei 0,6% Gesamtlipoidgehalt entfallen 0115% auf Cholesterin *) Nach Vortrilgen im D e u t s c h e n n a t u r w i s o e n s c h a f tlichen V e r e i n bridcr Hochschulen in Graz (am 14. Juni).und in der biologhchen Fachgruppe deo n a 1 u r w ds 8 e n - 28. Juni 1933). 1) Chem. Urnschnu Fette 1931, 38, 198. und 0,20% auf Phosphatide und Neutralfutte; im Rest sind die Fettsauren enthalten. s c h a f t l i e h e n V e r e i n s f i i r S t r i e r m a r k (amDie genannten und noch manche anderen Stoffe hat man mit dem Ausdruck L i p o i d e (,,L i p i d e" bzw. ,,L i p i n e") bezeichnet, in ahnlicher Weise, wie man die physiologisch wirksamen Pflanzenbasen Alkaloide nannte. Wahrend jedoch uber diesen Sammelnamen volle Klarheit herrscht, mangelt es an einer einheitlichen und priizisen Definition des Lipoidbegriffes. Der Ausdruck wurde seinerzeit von E. 0 v e r t o n ?) in die Physiologie eingefuhrt und sollte diejenigen fettartigen Stoffe des pflanzlichen und tierischen Organismus umf assen, die in Fettsolventien loslich sind und auch ihrerseits Fette zu losen vermogen. Zu einer prazis...
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