Während catena-Phosphorkationen innerhalb der letzten Jahre intensiv untersucht wurden, gab es über gemischte kationische Ketten aus Gruppe-13-und Gruppe-15-Elementen bislang keine Berichte. Die Umsetzung der Pnictogenborane H 2 EBH 2 ·NMe 3 (E = P, As) mit Monohalogenboranen führt zu den kationischen Kettenverbindungen [Me 3 N·BH 2 EH 2 BH 2 ·NMe 3 ][X] (E = P, As; X = AlCl 4 , I) und [Me 3 N·BH 2 PH 2 BH 2 PH 2 BH 2 ·NMe 3 ][X] (X = I, VCl 4 (thf) 2 ). Alle Verbindungen wurden durch Rçntgenstrukturanalyse, NMR-Spektroskopie, IR-Spektroskopie und Massenspektrometrie charakterisiert. DFT-Rechnungen erklären den Reaktionsverlauf, die hohe thermodynamische Stabilität und die Ladungsverteilung innerhalb der Kette und bestätigen die beobachteten Festkçrperstrukturen.In den letzten Jahren haben Bemühungen zur kettenfçrmigen Anordnung von Nicht-Kohlenstoff-Elementen zunehmend an Interesse gewonnen. Während über verschiedene Ketten von Polyphosphanen und Polyphosphoranionen berichtet wurde, [1][2][3][4][5][6] wurde erst kürzlich die Chemie von catena-Phosphorkationen durch Burford et al. entdeckt, was zu einer breiten Variation an neuen catena-Phosphorspezies führte (siehe A-C). [7] Neben linearen Ketten wurden auch andere Strukturmotive gefunden. Insbesondere sind kationische Ringe [8,9] wie D und Käfige wie E bekannt, und ihre Reaktivität wurde untersucht. [10] Borverbindungen bilden hingegen eher hçher aggregierte Cluster als lineare Ketten. [11] Obwohl es Hinweise für die Existenz der linearen Verbindung B 8 (NMe 2 ) 10 gibt, [12] sind B 4 (NMe 2 ) 6[13] und das cyclische B 6 (NMe 2 ) 6 [14] die einzigen bisher strukturell charakterisierten längeren Derivate. Unlängst wurde eine B 4 R 4 -Kette in der Koordinationssphäre von Übergangsmetallen stabilisiert. [15] Alle Beispiele belegen für eine kettenfçrmige Anordnung die Notwendigkeit von organischen Substituenten. Eine ähnliche Voraussetzung wurde für die publizierte In 6 -Kette berichtet. [16] Lewis-Säure-Base-Addukte vom Typ R 3 E·E'R 3 (E = Element der Gruppe 15, E' = Element der Gruppe 13) sind elektronisch und strukturell mit den Kohlenwasserstoffen verwandt. Die Polyamino-und Polyphosphanylborane wurden hauptsächlich durch metallkatalysierte Dehydrierungen/Dehydrokupplungen erhalten und repräsentieren die anorganischen Analoga von Polymeren wie Polyolefinen. [17,18] Unter den verschiedenen Strukturmotiven der Oligophosphanylborane wurden lediglich die Ringsysteme (F, [19] G [19c] und H [20] ) und die kurzen viergliedrigen Ketten I [21] durch Rçntgenstrukturanalyse bestimmt, wobei die Anwesenheit organischer Substituenten sehr hilfreich war. Längere Kettenmoleküle wie J [22] wurden nur spektroskopisch charakterisiert.Wir sind speziell an der Synthese von Stammverbindungen mit Elementen der Gruppen 13 und 15 interessiert [23] und haben unlängst über die Synthese von Pnictogenboranen des Typs H 2 EBH 2 ·NMe 3 (E = P, As) in hohen Ausbeuten berichtet. [24] Da diese ein Lewis-basisches Elektronenpaar aufweisen, sind sie, nach der NMe 3 -Eliminierung, ideale Ausg...