“…Zur Frage, wie sich gesellschaftliche Auseinandersetzungen als Prozesse des Ringens um Deutungsmacht in Institutionen des »exhibitionary complex« niedergeschlagen haben und wirkmächtig geblieben sind, liegen verschiedene Beiträge vor, die auf die von Chantal Mouffe vorgelegte Hegemonie-und Demokratietheorie referieren. 30 Das von ihr in diesem Rahmen entworfene agonistische Konfliktmodell betont nicht nur, wie wichtig es ist, bestehende Konflikte anzuerkennen, statt sie zu verklären, zu verdrängen oder zu harmonisieren, es hilft auch, die Stellung des Konflikts im Konzept der Kontaktzone auf einer grundsätzlichen Ebene zu präzisieren. 31 Mouffes Demokratietheorie geht davon aus, dass Gesellschaften immer von Antagonismen durchzogen sind: von Gegensätzen und Widersprüchen, Wir-Ihr-Unterscheidungen und Konflikten, die nicht nur omnipräsent erscheinen, sondern letztlich auch nie vollständig auflösbar sind.…”