Die Restaurierung des größten archäologischen Fundes – ein chemisches Problem: die Erhaltung der Farbfassungen der chinesischen Terrakotta‐Armee in Lintong

Abstract

Nach 2200 Jahren Lagerung im feuchten Erdreich verlieren die ursprünglich bunten, lebensecht bemalten Figuren der Terrakotta‐Armee des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi bald nach der Ausgrabung irreversibel ihre Farbfassungen. Der Grund ist, dass sich die in zwei Schichten aufgetragene Lackgrundierung im Laufe der Lagerung so verändert hat, dass sie reißt, sich vom Untergrund löst, zusammenrollt und abfällt, wenn die relative Luftfeuchtigkeit unter 84 % sinkt; mit dem Abfallen der Lackgrundierung geht auch die über ihr liegende Pigmentschicht verloren. Daher wurde intensiv nach einer Möglichkeit zur Festigung dieser Grundierung gesucht. Sie gelang durch die durch Elektronenbestrahlung ausgelöste Polymerisation einer genau abgestimmten Kombination von Monomeren.