Die Rolle von Hämodynamik und Biosignalen für eine „verträgliche“ Hämodialyse

Abstract

ZusammenfassungDie „verträgliche Dialyse“ bedarf einer naturwissenschaftlich exakten Definition unter Beachtung der verschiedenen Dimensionen der Zielqualität von Dialyseverordnung, Freiheit von intradialytischen Ereignissen (intradialytic morbid events: IME) sowie körperlichen Symptomen und psychosozialer Verträglichkeit. Der heute am ehesten gangbare Weg besteht in der Integration verfügbarer intradialytischer Biosignale mit technischen Behandlungsparametern. Als Hypothese kann das Ziel der Erhaltung einer sympathovagalen Balance formuliert werden. Zur Erreichung dieses Ziels sind in der (Dialyse)medizin neuartige technische Ansätze unter Einbeziehung künstlicher Intelligenz nötig. Gefundene und benutzte Algorithmen müssen zwingend offengelegt werden (Open Source Prinzip).

Hämodialyse

“…Am gastrointestinalen System kommt es in vergleichbarer Weise zur Minderperfusion, die sogar unabhängig vom systemischen Blutdruck und damit routinemäßig nicht detektierbar ist [20]. Solche dialyseassoziierten intestinalen Perfusionsstörungen sind höchstwahrscheinlich einer der verantwortlichen Faktoren für die gestörte intestinale Barriere mit der Folge von relevanten Mengen zirkulierender Endotoxine [21], eines Kernbefundes des Dialyse-Mikroinflammations-Syndroms [22], welches u. a. zu reduziertem Appetit, aber auch multiplen anderen Schädigungen führt (zur Übersicht [23]).…”

“…Die überblendeten vertikalen Pfeile stellen den konstanten eingestellten Ultrafiltrations-Fluss (lila) und den stark variablen, im Extremfall negativen Refilling-Fluss (*, rot) dar. Der tiefe rBV-Abfall nach 3,6 h ist ein Artefakt[23].Dialyselösungen und evtl. auch (schlecht untersucht) auf Kunststoffe des Katheters und der Beutelsysteme bekannt.…”