Zusammenfassung
In jüngster Zeit mehren sich die Stimmen in Deutschland, die eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland verlangen. Begründet wird diese Forderung unter anderem mit dem Argument, dass Russland missverstanden werde. Die „Mainstream“-Medien bauten ein „Feindbild Russland“ auf. Präsident Vladimir Putin werde verunglimpft und „dämonisiert“. Seine ausgestreckte Hand werde zurückgewiesen. Die Fortsetzung der gegenwärtigen Russland-Politik beinhalte die Gefahr des Ausbruchs eines Dritten Weltkriegs. Es sei infolgedessen notwendig, russische Sicherheitsinteressen endlich angemessen zu berücksichtigen und eine Politik des Interessenausgleichs und der Vertrauensbildung einzuschlagen. In diesem Artikel geht es darum, die Kernargumente der Kritiker westlicher Russland-Berichterstattung, Forschung und Politik zu beleuchten und zu fragen, wie wirklichkeitsgetreu und stichhaltig diese tatsächlich sind und welche Folgerungen sich daraus für eine realistische Russland-Politik ergeben.