Die sogenannte «Moorschnecke»Leptobasis goesingense Palikein Pilzkonidium

Abstract

Das Wort ~Moorschnecke~ hat STEINECKE ([.2~5], S. 26) als vorltiufige Bezeichnung eines mikroskopischen Gebildes benutzt, das er bei seinen Mooruntersuchungen oftmals gefunden hat. Es handelt sich um einen zusammengerollten festen br~unlichen Faden (Abb. 1). Schon frfiher hatten verschiedene Autoren ,Moorschnecken,-Funde gemeldet (erstmals SCHLENKER [23], S. 167 und 207; Literatur bei H(~LSBRUCH [13], ferner [6, 12, 243). Nach anffinglicher Unklarheit fiber die Natur der ,Moorschnecken,> hat sie STEINECKE in sptiteren Arbeiten [27, 29] unter die Pilze gez~hlt. Als solche hatten sie sich durch Keimungsstadien ausgewiesen, die er abbildet und bespricht ([25] und -dort unter Hinweis auf ~ihnliche brieflich mitgeteilte Beobachtungen von RABANUS --[27]). Auch KAISER [14] und PANKNIN ([20], S. 157) neigen dazu, die ~Moorschneckem> als Pilze anzusehen. PANKmN weist auf die .~hnlichkeit mit den Konidien des r~itselhaften Pilzes Clathrosphaera hin (vgl. REUKAUF [21, 22] [). Trotzdem haben nach dem Vorgang von PAL1K [19] mehrere Autoren (STARMACH, POLJAN-SKIJ) die ,Moorschnecke, als Blaualge angesehen. GEITLER [7--9] hat Microchaete spirulina Steinecke ([26], vgl. unsere Abb. B !) in die von ELENKIN [5, 6] begrtindete monotypische Familie Leptobasaceae als Art der Gattung Leptobasis eingereiht, sp~tter dann der Gattung Fortiea innerhalb der Microchaetaceae bei deren Emendation 1942 zugewiesen (vgl. DE ToNI [30] !). PALIK hat nun die ,Moorschnecke~> mit Fortiea (bzw. Leptobasis) in Zusammenhang gebracht, weil die Art Fortiea spirulina (Steinekke) J. DE TONI Einrollungserscheinungen zeigt, und PALIK zudem das Gattungsmerkmal (Fadenverjfingung zum Ende hin, eine feste Scheide und eine basale Heterozyste) festgestellt zu haben meint. Die Aufrollung des Fadens ist jedoch bei Fortiea spirulina und den ~Moorschnek-kem~ grundverschieden. Unglficklicherweise kommt dies in STEII~ECKES Zeichnungen ([25], S. 26, [27], S. 335 -vgl. unsere Abb. 2 l) und Beschreibungen nicht klar zum Ausdruck. Abgesehen vonder Nichtbeachtung der 0kologie ist wohl die inexakte Terminologie der Beschreibung trod die undeutliche Zeichnung Grund ftir die Vermengung der zweieflei Formen gewesen. Wie so oft, wurden die Begriffe ,spiralig, (eine Kurve der Ebene) und ,schraubig, (eine Raumkurve) nicht auseinandergehalten. SCHLENKER ([25], S. 176) spricht bei der Beschreibung der ~Moorschnecke, yon