ZusammenfassungDer intraartikuläre Anteil der langen Bizepssehne läuft frei über die Humerusgelenkfläche. Dabei sorgen komplexe Weichteilstrukturen am Ursprung und im Verlauf für einen reibungslosen Verlauf bei der Bewegung. Bei Überlastung oder Läsionen der Bizeps-stabilisierenden Strukturen kann es zu Schmerzen und auch Reibungsschäden (chondral print) auf dem Oberarmkopf kommen. Durch die Einstrahlung in das glenoidale Labrum, den SLAP-Komplex, führen sogenannte SLAP-Läsionen zu einer erhöhten glenohumeralen Translation und erhöhtem Druck der Bizepssehne. Läsionen der stabilisierenden Schlinge vor Eintritt in den knöchernen Sulcus bicipitalis, sogenannte Bizeps-Pulley-Läsionen, führen zu einer Scheibenwischer-artigen Bizeps-instabilität, wodurch die Rotatorenmanschette oder der humerale Knorpel geschädigt werden können. Bei Patienten < 36 Lebensjahren ist ein SLAP-Repair mit Fadenankern erfolgversprechend, bei älteren Patienten sowie bei Pulley-Läsionen ist eine LBS-Tenotomie oder -Tenodese adäquat, um den störenden Teil der langen Bizepssehne aus dem Gelenk zu entfernen. Die Läsionen sind durch repetitive Mikro- und Makrotraumata bei Überkopf-Aktiven, aber nicht selten auch durch degenerative Veränderungen bedingt.