Aus Fettalkoholen und Selendioxyd werden selenigsaure Ester hergestellt, aus denen durch therrnische Zersetzung Fettaldehyde und Selen gebildet werden.Die Angaben des Schrifttums iiber die sehr leicht veranderlichen hoheren Fettaldehyde sind teilweise irrtiimlich2). Der eine von uns hat daher mit H. KIRSCHNEK durch Reduktion der Fettsaurenitrile, -amide, der entsprechenden -carbazole und N-Acyl-phenthiazine mit Lithiumaluminiumhydrid gesittigte und ungesattigte Fettaldehyde dargestelltw und ihre papierchromatographische Analyse beschrieben. Nachstehend wird die Gewinnung gesattigter Fettaldehyde aus den leicht zugiinglichen Fettalkoholen durch Oxydation rnit Selendioxyd mitgeteilt4).Erwarmt man gesattigte Fettalkohole im UberschuB rnit Selendioxyd, so bilden sich saure Ester der seleiligen Saure:beim Mo1.-Verhaltnis 2: 1 dagegen nach Entfernung des gebildeten Wassers die neutralen Selenigsaureester :Die Ester ungesattigter Fettalkohole lassen sich auf diese Weise infolge der an den mehrfachen Bindungen eintretenden Veranderungen nicht herstellen, die der gesattigten sind kristallisierte Stoffe, die sich bei Aufbewahrung, besonders im Licht, unter Verfarbung zersetzen. Sie werden schon durch Spuren von Feuchtigkeit hydrolysiert. Bei der Verseifung liefern sie quantitativ selenige Saure, so daB man darauf eine jodometrische Bestimmung griinden kann. Bei Einwirkung niedrigmolekularer Alkohole findet eine Urnesterung statt, mit Acetanhydnd bilden sich neben Selendioxyd die entsprechenden Essigsaureester.Die Destillation der neutralen Ester liefert gemaB (R.CH20)2SeO -+ 2 R -C H O + Se + H20 unter Abscheidung von Selen die gesuchten Fettaldehyde. Bei gleichzeitiger UV-Bestrahlung und Entfernung des Wassers wurden die geradzahligen Fettaldehyde 1) Studien auf dem Fettgebiet, 208. Mitteil.; 207. Mitteil.: H. P. KAUFMANN und W. STAMM, Chem. Ber. 91, 2121 [1958], vorstehend. 2 ) So wird z.B. auf Grund von Versuchen von K. W. ROSENMUND in Beilsteins Handbuch der organ. Chemie, Hauptwerk, Bd. I, S. 718, der Stearinaldehyd statt mit dem Schmp. 38" mit einem solchen von 63.5" angegeben, der dem trimeren Aldehyd, dem 2.4.6-Triheptadecyl-1.3.5-trioxan, zukommt. Im 11. Erg.-Werk, Bd. I, S. 772, erfolgte die entspr. Berichtigung. 3) H. P. KAUFMANN und H. KIRSCHNEK, Fette, Seifen einschl. Anstrichmittel 55, 847 [1953]. 4) N. RABJOHN, ,,Selenium Dioxide Oxidation", S.