Zusammenfassung: Die tiefe Gehirnstimulation (TGS) entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer effektiven und wichtigen Behandlungsmethode bei Patienten mit chronischer Parkinson-Erkrankung. Die vorliegende Arbeit bietet einen Überblick über neuropsychologische Studien zur TGS, vor allem zu Auswirkungen der Behandlung auf Kognitionen, Stimmung, Verhalten, Lebensqualität und Sprache. Bisher vorliegende Ergebnisse belegen, dass die TGS eine sichere Behandlungsmethode ist, bei der nur vereinzelt kognitive Leistungseinbußen, vor allem bei verbal-assoziativen Leistungen zu erwarten sind. In anderen Leistungsbereichen (episodisches Gedächtnis, frontal-exekutive und visuell-räumliche Leistungen) bleiben die neuropsychologischen Befunde der meisten behandelten Patienten durch Eingriff und Stimulationsbehandlung mittelfristig unverändert. Negative Auswirkungen auf Stimmung, Verhalten und Persönlichkeit wurden bei einem kleinen Prozentsatz beobachtet. Die methodischen Schwächen der bisher durchgeführten Studien bestehen darin, dass meist nur kleine Stichproben erfasst, kaum Vergleiche zu klinischen Kontrollgruppen hergestellt und nur selten Langzeitstudien durchgeführt wurden.